21.06.2013
Nicht nur der Euro und Wirtschaftsfragen werden auf europäischer Ebene verhandelt: Auch die Zielwerte für die Behandlung von Bluthochdruck sind ein gesamteuropäisches Thema. Die medizinischen Fachgesellschaften haben gerade die Behandlungsleitlinien aktualisiert. In vielen Fällen soll der Blutdruck nicht mehr ganz so strikt gesenkt werden wie früher.
Zukünftig gilt für die meisten Patienten mit Bluthochdruck das einheitliche Therapieziel, den oberen Blutdruckwert auf unter 140 mmHg zu senken. Das betrifft beispielsweise sowohl ältere Menschen unter 80 Jahre als auch Diabetiker, Patienten mit moderatem Herz-Kreislauf-Risiko, Patienten, die einen Schlaganfall hatten, oder Menschen mit Koronarer Herzerkrankung und viele weitere Patientengruppen. Für den unteren Blutdruckwert sollen allgemein unter 90 mmHg angesteuert werden - mit Ausnahme von Diabetikern, bei denen die Fachleute empfehlen, den Wert unter 85 mmHg zu senken. Darauf haben sich die europäischen Fachgesellschaften für Bluthochdruck und für Kardiologie geeinigt. Die Werte wurden in den gerade neu überarbeiteten Behandlungsleitlinien für Bluthochdruck veröffentlicht.
In den bisherigen Leitlinien aus dem Jahr 2007 waren für unterschiedliche Patientengruppen viele verschiedene Zielwerte definiert. Da sich in der Zwischenzeit im Hinblick auf die Bluthochdruckbehandlung neue Erkenntnisse ergeben haben, hielten es die Fachgesellschaften für höchste Zeit, diese in die Leitlinien einfließen zu lassen. Ein 25-köpfiges Gremium von Fachleuten hat dann über 700 Studien zum Thema Bluthochdruck ausgewertet, um mit neuen Leitlinien die Behandlung zu verbessern und gleichzeitig zu vereinfachen.
RF