29.04.2019
Ob Allergien, Asthma oder Epilepsie: Sind Kinder chronisch krank, ist es an Eltern, Lehrern oder Erziehern, Notfall-Medikamente richtig zu verwenden. Damit das im Ernstfall klappt, können sie sich die richtige Anwendung in der Apotheke vor Ort zeigen lassen.
„Im Notfall sind alle Beteiligten so unter Druck, dass gerade bei komplexen Darreichungsformen leicht Fehler passieren“, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. Daher rät der Experte Erwachsenen, sich in der Apotheke zeigen zu lassen, wie ein Notfall-Arzneimittel bei einem Kind richtig angewendet wird
Notfall-Arzneimittel brauchen Kinder zum Beispiel bei einer Allergie gegen Erdnüsse oder andere Nahrungsmittel. Geschätzt leiden etwa acht Prozent aller Kinder daran, wobei diese Allergie mit zunehmendem Alter seltener wird. Die Allergie kann unter anderem zu Hautausschlag, Schwellungen, Atemgeräuschen, Luftnot oder Schwindel führen. „Unbehandelt können akute schwere allergische Reaktionen bei Kindern tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, dass die Notfall-Arzneimittel nicht nur immer in Reichweite sind, sondern die Erwachsenen auch mit der Anwendung vertraut sind“, sagt Dr. Martina Neininger vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) der Universität Leipzig. Im Notfall sollte zunächst ein Notarzt verständigt werden. Zusätzlich müssen ärztlich verschriebene Antihistaminika oder Kortison griffbereit sein.
Beispiele für weitere Notfall-Arzneimittel, deren Anwendung Erwachsene üben sollten, sind Dosieraerosole bei Asthmaanfällen sowie Rektiolen oder Mundspritzen bei epileptischen Anfällen von Kindern.
Am 7. Juni findet der bundesweite „Tag der Apotheke statt“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Richtige Medikation für Kinder“ steht. Viele Apotheken in Deutschland machen an diesem Aktionstag auf Leistungen speziell für Kinder aufmerksam.
ABDA/NK