09.08.2017
Ob Hund, Katze oder Kaninchen: Ein Haustier zu haben, steht auf der Wunschliste vieler Kinder ganz weit oben. Ein Argument dafür war bislang, dass Haustiere der emotionalen und körperlichen Gesundheit von Kindern gut tun. Eine neue Studie scheint dies nun jedoch zu widerlegen.
Kinder die in einem Haushalt mit Tier leben, hatten zwar tatsächlich zunächst eine bessere allgemeine Gesundheit. Sie waren eher körperlich aktiv als Kinder ohne Haustier und ihre Eltern machten sich weniger Sorgen über Gefühle, Stimmungen, Verhalten und Lernfähigkeiten ihrer Sprösslinge. Die Unterschiede verschwanden jedoch, wenn andere Faktoren mit einbezogen wurden, die sich ebenfalls auf die Gesundheit von Kindern auswirken könnten, wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Anthrozoos" berichteten. Insgesamt hatten die Wissenschaftler in ihrer Studie über 100 solcher Variablen berücksichtigt, wie etwa das Einkommen einer Familie oder ihre Wohnsituation.
Während viele frühere Arbeiten auf einen Zusammenhang zwischen dem Halten von Haustieren und einer besseren emotionalen und körperlichen Gesundheit bei Kindern hingedeutet hatten, glauben die Forscher, dass die Ergebnisse ihrer Studie aufgrund ihrer Größe glaubwürdiger seien. Sie hatten Informationen von über 2.200 Kindern in Kalifornien, die in Haushalten mit Katzen oder Hunden lebten, mit etwa 3.000 Kindern aus Familien ohne Haustiere verglichen. In weiteren Studien könne es sinnvoll sein, Zusammenhänge, die mit dem Halten von Haustieren zu tun haben, über längere Zeiträume zu untersuchen. Der ultimative Test, um die Haustier-Gesundheits-Hypothese zu überprüfen, wäre eine randomisierte Studie, in der eine Gruppe von Menschen Haustiere bekommt und eine andere Gruppe nicht und bei der die Gesundheit der Teilnehmer in beiden Gruppen über zehn bis 15 Jahre beobachtet werde, so die Forscher.
HH