30.12.2014
Weibliche Sexualhormone scheinen allergische Reaktionen zu verstärken, wie US-Forscher in Versuchen mit Mäusen herausfanden. Dies könnte eine Erklärung dafür liefern, warum allergische Reaktionen bei Frauen oft schwerer ausfallen als bei Männern.
Das Hormon, um das sich die Arbeit der Forscher des National Institute of Allergy and Infectious Diseases in den USA dreht, ist das Östradiol, das zu den Östrogenen – den weiblichen Sexualhormonen - zählt. Dieses wirkt offenbar auf die die Blutgefäße, wo es die Menge und Aktivität eines speziellen Enzyms erhöht, das einige Symptome einer lebensbedrohlichen allergischen Reaktion hervorruft. So zeigten weibliche Mäuse stärkere und länger anhaltende allergische Reaktionen als ihre männlichen Artgenossen, berichten die Forscher im Fachblatt The Journal of Allergy and Clinical Immunology. Blockierten die Wissenschaftler jedoch die Aktivität des Enzyms, verschwand der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Außerdem fielen allergische Reaktionen milder aus, wenn bei weiblichen Mäusen das Östrogen blockiert wurde.
Dies könne vielleicht zur Klärung der Frage beitragen, warum Frauen häufig unter stärkeren allergischen Reaktionen zu leiden haben als Männer. In klinischen Studien habe sich gezeigt, dass eine Anaphylaxie bei Frauen häufiger auftrete, so die Forscher. Darunter verstehen Ärzte Überreaktionen des Immunsystems, die durch bestimmte Nahrungsmittel, Medikamente oder Insektenstiche hervorgerufen werden und sogar lebensbedrohlich sein können. Die Immunzellen entlassen in diesem Fall Enzyme, die das Gewebe anschwellen lassen und Blutgefäße weiten. Rötungen der Haut oder Hautausschläge gehören ebenfalls zum Krankheitsbild. In schweren Fällen kann es zu Atembeschwerden, Schock und Herz-Kreislauf-Stillstand kommen.
HH