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13.06.2023
Eine Auswertung der Daten von mehr als 7 Millionen Patienten zeigt, dass die Häufigkeit von Geruchs- und Geschmacksverlust durch Coronaviren mit jeder neuen Variante abgenommen hat: Im Verhältnis zu der Häufigkeit Anfang 2020 betrug das Risiko 2021 durch die alpha- und delta-Variante 74 bzw. 64 Prozent und durch die Omikron-Variante nur noch 6 bis 7 Prozent, schreibt ein Forschungsteam in der Fachzeitschrift „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“.
Dr. Evan Reiter von der medizinischen Fakultät der Virginia Commonwealth University sagte: „Zu Beginn der Pandemie galten Geruchs- und Geschmacksverlust als häufige Symptome von Covid-19. Bevor Virustests gut verfügbar waren, verließen wir uns viel stärker auf solche Symptome, um Infizierte zu diagnostizieren. Durch die verschiedenen Virusvarianten haben sich jedoch auch die am häufigsten auftretenden Symptome verändert. Geruchs- und Geschmacksverlust sind kein verlässlicher Indikator mehr für Covid-19. Das bedeutet, dass Sie Covid-19 nicht ausschließen können, wenn Sie sich krank fühlen, aber Ihren Geruchssinn nicht verloren haben. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass es sich nicht unbedingt um eine Corona-Infektion handelt, wenn Sie Ihren Geruchssinn verloren haben.“
Er vermutet, dass eine bessere Immunität gegen das Virus durch Impfungen oder durch eine frühere Infektion ein Grund dafür sein könnte, dass die Infektionen weniger schwer verlaufen.
Dennoch gibt es immer noch viele Menschen, die ihren Geruchssinn durch Covid-19 ganz oder teilweise verloren haben, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann: 7,5 Prozent der Menschen mit Geruchsverlust haben ihn auch nach zwei Jahren noch nicht wiedererlangt, 54 Prozent nur teilweise.
Quelle: DOI 10.1002/ohn.384