02.01.2013
Potenzstörungen können verschiedene Ursachen haben, seelische wie körperliche. Neben Diabetes, Arteriosklerose, hormonellen Störungen und anderen bekannten Faktoren haben türkische Forscher jetzt eine weitere mögliche Ursache für die verringerte Standhaftigkeit gefunden: Parodontitis, oder umgangssprachlich Parodontose.
Die Forscher hatten die Zahngesundheit von rund 160 Männern zwischen 30 und 40 Jahren mit und ohne erektiler Dysfunktion, wie Erektionsprobleme im Fachjargon genannt werden, untersucht. Verglichen wurden Indikatoren, mit denen die Stärke der Parodontitis bestimmt werden kann, wie der Plaqueindex, der die Menge an Zahnbelag bestimmt, die Blutungsneigung der Zahnfleischtaschen oder den sogenannten Attachmentverlust. In der Gruppe der Männer ohne Potenzstörung litt nur knapp ein Viertel an starker Parodontose, in der Gruppe mit erektiler Dysfunktion dagegen etwas über die Hälfte der Männer. Nach statistischer Auswertung der Daten habe sich gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und der Stärke der Parodontitis existiere, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Sexual Medicine. Männer mit Potenzstörungen hatten zudem häufiger Karies, fehlende Zähne, Zahnfüllungen.
So abwegig die Vorstellung zunächst auch sein mag, dass eine Erkrankung des Zahnhalteapparats mit der männlichen Potenz zusammenhängen soll, ist es doch mittlerweile Fakt, dass Parodontitis nicht nur die Zähne betrifft. Parodontitis ist durch eine chronische, bakterielle Entzündung des Zahnbetts charakterisiert, die sich negativ auf den gesamten Organismus auswirken kann. Experten sehen einen Zusammenhang zu verschiedenen Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Bei Schwangeren erhöht Parodontitis das Risiko für Frühgeburten.
hh