18.04.2013
Am Beispiel von Ambrosia-Pollen zeigte sich, dass bei Allergikern in Serbien die körperlichen Probleme bei 37,7 Pollen pro Kubikmeter Luft beginnen, bei Österreichern bereits bei 9,5 Pollen und bei Franzosen schon ab 5,2 Pollen pro Kubikmeter Luft. "Je höher die Pollenbelastung ist, der man sein bisheriges Leben lang ausgesetzt war, desto toleranter wird man", analysiert Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien die Ergebnisse. "Möglicherweise gibt es sogar einen Anpassungseffekt, wenn man lange genug in einer Region mit höherer Belastung lebt."
In Serbien ist die Dichte an Ambrosia-Pollen grundsätzlich höher als in Österreich und in Frankreich. Dementsprechend wäre einem Allergiker aus Österreich während der Amrosia-Blüte von einer Reise nach Serbien abzuraten, eine Reise nach Frankreich hingegen würde eine leichte Verminderung der Beschwerden zur Folge haben. Mit Hilfe des Pollentagebuchs, www.pollendiary.com, das in den elf europäischen Ländern Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Schweden, Finnland, Serbien, Türkei, Ungarn, Litauen und Slowenien bereits über 29.000 Betroffene nutzen, sollen nun Schwellenwerte für weitere Pollenarten ermittelt werden und in den Pollenwarndienst einfließen. Ziel sei es laut Bastl, Allergiker künftig europaweit ganz aktuell und personalisiert warnen zu können.
Auf den Internet-Seiten von www.pollenwarndienst.at steht bereits eine Europakarte über die Pollenbelastung zur Verfügung, die ihre Vorhersage aus den Daten vergangener Jahre ableitet.
RF