14.10.2013
US-amerikanische Forscher haben einen Pflanzenstoff ausgemacht, der im Tierversuch vor tödlicher Gamma-Strahlung schützte. Möglicherweise könnte die Substanz die Strahlentherapie für Krebspatienten besser verträglich machen, hoffen die Wissenschaftler.
Für die Untersuchung hatten die Forscher vom Georgetown University Medical Center Mäuse und Ratten einer normalerweise tödlichen Strahlendosis ausgesetzt. Während die unbehandelten Tiere alle starben, überlebte mehr als die Hälfte der Tiere, die zuvor Diindolylmethan (DIM) erhalten hatten, die folgenden 30 Tage. Der Schutzeffekt zeigte sich auch dann, wenn die Nager nicht schon vor der Bestrahlung DIM erhielten, sondern erst 24 Stunden danach. Durch die Behandlung mit dem Pflanzenstoff verringerte sich bei den Nagern zudem die Zahl der roten und weißen Blutzellen sowie der Blutplättchen weniger stark als in der unbehandelten Kontrollgruppe. Bei der Abnahme dieser Blutzellen handelt es sich um eine oft beobachtete Nebenwirkung bei Krebspatienten während einer Strahlentherapie.
Aus der Studie ergeben sich zwei mögliche Einsatzgebiete für den Pflanzenstoff, so Studienautor Professor Dr. Eliot Rosen. "DIM könnte bei Patienten, die eine Strahlentherapie gegen Krebs erhalten, gesundes Gewebe schützen, aber es könnte auch Menschen vor den tödlichen Folgen einer Atomkatastrophe bewahren", erklärt der Forscher.
DIM stammt aus der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler. Zu dieser Familie gehören unter anderem Grünkohl, Blumenkohl und Broccoli. Aus vorangegangener Forschung war bereits bekannt, dass die Substanz vor Krebs schützt.
JM