09.10.2017
Schnell, sicher und bequem: Nach wie vor greifen viele Frauen auf die Antibabypille zur Schwangerschaftsverhütung zurück. Bei richtiger Einnahme und Anwendung sorgt die Pille zwar für einen zuverlässigen Schutz. Doch neue Zahlen alarmieren: Mehr als jede zweite junge Frau leidet unter Nebenwirkungen. Jede Zehnte berichtet sogar von Depressionen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK hervor.
Dass die Antibabypille ernstzunehmenden Nebenwirkungen hervorrufen kann, ist längst bekannt. Dennoch gilt sie bei vielen Frauen nach wie vor als bevorzugtes Verhütungsmittel. Laut der Umfrage der SBK nehmen 39 Prozent der 18-24-Jährigen und 38 Prozent der 25-34-Jährigen die Antibabypille. Bei den 35-45-Jährigen sind es noch 18 Prozent, neun Prozent bei den Befragten zwischen 45 und 54 Jahren. Mehr als ein Drittel der Frauen (43 Prozent) gab an, die Pille schon einmal genutzt zu haben, diese als Verhütungsmittel jedoch nicht mehr in Betracht zu ziehen. Die Hormonspirale hingegen erfreut sich weniger Beliebtheit: Nur drei Prozent greifen aktuell bei der Verhütung darauf zurück.
Dass hormonelle Verhütungsmethoden auch Risiken bergen, ist nichts Neues. Dennoch alarmieren die neuesten Zahlen: Jede zehnte Frau gibt an, in Folge der Einnahme unter Depressionen zu leiden oder gelitten zu haben. Fast ein Drittel der 18-bis 24-Jährigen (30 Prozent) berichtete, diese Nebenwirkung (gehabt) zu haben. „Das ist ein beunruhigendes Ergebnis“, sagt Dr. Alexander Klostermann, Gynäkologe beim SBK Gesundheitstelefon. Häufige Nebenwirkungen sind neben Gewichtszunahme (28 Prozent) und Kopfschmerzen/Migräne (17 Prozent) auch sexuelle Unlust (neun Prozent). Besonders jüngere Frauen zwischen 18 und 24 Jahren bemerken häufiger Nebenwirkungen (65 Prozent). Über alle Altersklassen hinweg gaben 51 Prozent der Befragten an, keine Nebenwirkungen wahrgenommen zu haben. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage, an der 1.054 Frauen ab 18 Jahren teilnahmen.
NK