Tamara Berikoven
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01.06.2021
Fahrradfahren ist voller Möglichkeiten. Ob für Kultur- oder Naturinteressierte, Verfechter frischer Nordseebrisen oder Alpen-Liebhaber – bestens ausgebaute Radwandernetze lassen keinen Wunsch offen. Diese Vorschläge für herrliche Ausblicke vom Fahrradsattel aus überzeugen Einsteiger und Profis:
Rhein, Riesling und rote Felsen in der Südpfalz
Leicht zu befahren, da ohne sehr lange schweißtreibende Steigungen, sind viele Radwege der Südpfalz. Sie verbinden Rheinebene und Weinberge, Deutschland und das französische Elsass. Ein echtes Highlight ist der gut an weitere Routen angebundene, 58 Kilometer lange Pamina-Radweg. Er verzaubert mit herrlichen Wegen durch Wiesen und Wälder entlang des Flüsschens Lauter. Wer Landschaften vorzugsweise genussvoll durchquert, freut sich über Burgruinen, dunkelrote Felsformationen und die ausgezeichnete regionale Küche – soweit aktuell wieder offen. Unbedingt einplanen sollte man ein Picknick im fast mystisch anmutenden Bienwald mit seinen knorrigen Eichen und Hainbuchen. Und auch an der mittelalterlichen Altstadt im französischen Wissembourg sollte kein (Rad-)Weg vorbeiführen, sofern es die Pandemie-Beschränkungen zulassen.
Naturerlebnis auf zwei Rädern im Bayerischen Wald
Der Bayerische Wald ist ein Fahrrad-Eldorado. Das Gebiet zwischen Regensburg, der tschechischen und der polnischen Grenze bietet mehr als 7 000 Kilometer Radwege für sportlich Ambitionierte, Familien und Genussradler. Wer den Nationalpark erleben will, ist mit dem 108 Kilometer langen "Nationalpark-Radweg" gut beraten. Auf teilweise anspruchsvollen Forstwegen bestaunen Genussradler den naturbelassen Wald der Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava im Böhmerwald. Die würzige Luft im "Grünen Herz Europas" ist wohltuend, das Wasser der Gebirgsbäche klar und erfrischend. Startpunkt ist Zwieslerwaldhaus. Abschnittsweise kann man auch auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen.
Oberlausitz – Natur und Kultur zwischen Görlitz und Dresden
Berge oder lieber Seenlandschaft? Das Routennetz der Oberlausitz ermöglicht beides. Auch kulturell wird viel geboten. Mal fährt der Fahrradtourist beschwingt durch Park- und Gartenlandschaften. Dann wieder begleitet ihn Natur, wie im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie im Naturpark Zittauer Berge. Als eine Mehrtages-Strecke bietet sich die 150 Kilometer lange Neißelandtour an. Start- und Zielpunkt des mittelschweren Rundkurses ist die Stadt Niesky. Die schlesische Lausitz strotzt nur so von kulturellen Leckerbissen und idyllischen Einblicken in naturnahe Landschaften. Planen Sie Zeit für Besichtigungen ein, soweit diese aktuell möglich sind, zumindest für das Schloss Krobnitz und den Erlichthof Rietschen.
Frischer Seewind auf dem Radweg "De Küst"
Moore, Wattenmeer und Rückenwind im Cuxland Nordsee, Elbe und Weser begrenzen das Cuxland, ein ewig frischgelüftetes Fleckchen Erde in Norddeutschland. Über 1.300 Kilometer Radwegenetz durch flaches Küstenland warten darauf, erobert zu werden. Steht nicht gerade ein Leuchtturm im Weg, kann der Blick über den Lenker ungehindert in die Weite schweifen. Zusätzlich zu Radfernwegen wie dem Weser- oder Elbe-Radweg bieten sich zwölf Routen an, wie etwa der 59 Kilometer lange Rundweg "De Küst", der seinen Start- und Zielpunkt in Cuxhaven hat. Idyllische Kutterhäfen lohnen die Mühe, auch bei Gegenwind in die Pedale zu treten. Eine charmante Art zu rasten, sind die Melkhüs, Bauernhöfe, bei denen man sich mit frischen Milch- und Quarkspeisen für die nächste Etappe stärkt.