04.09.2015
Eine Veränderung des Lebensstils könnte bei Menschen mit erhöhtem Risiko helfen, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vorzubeugen. Dazu gehört für Raucher auch ein Rauchstopp. Doch wie aus einer neuen Auswertung hervorgeht, verhallen solche Ratschläge offenbar oft ungehört.
Europäische Wissenschaftler hatten untersucht, wie gut Präventionsmaßnahmen für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem Zeitraum von sieben Jahren von den Betroffenen umgesetzt worden waren. Das Ergebnis war ernüchternd: So blieb die Zahl der Raucher in dieser Gruppe offenbar konstant - und immer weniger hatten überhaupt das Ziel, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Zahl derer, die trotz der gesundheitlichen Risiken weiterrauchen wollten, stieg von 23 auf 34 Prozent, berichteten die Forscher auf einem Kongress europäischer Kardiologen in London.
„Die Trends in Bezug auf einen gesünderen Lebensstil bewegen sich nicht in die richtige Richtung“, sagt Professor Kornelia Kotseva vom Imperial College London in Großbritannien. Die Anzahl von Rauchern und Übergewichtigen hatte sich im besagten Zeitraum nicht verändert. Auch bezüglich der körperlichen Aktivität gab es keine Veränderung. Ebenso hatten sich die Blutfettwerte sowie die Kontrolle des eigenen Blutdrucks nicht nennenswert verbessert. „Die große Mehrheit der Patienten erreichte die von Kardiologen definierten Ziele zur Prävention nicht“, so Kotseva. Die Analyse mache deutlich, wie wichtig moderne präventive Kardiologie-Programme seien.
Die vorliegende Arbeit gehört zum Projekt EUROASPIRE, das eine Reihe von Querschnittserhebungen zur präventiven Kardiologie bei Patienten mit <link>koronarer Herzkrankheit (KHK) und Menschen mit einem hohen Risiko der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in ganz Europa beinhaltet.
HH