12.07.2013
Kinder, die noch keine 16 Jahre alt waren, als ihre Eltern sich scheiden ließen, haben als Erwachsene häufiger gesundheitliche Probleme. Laut einer Studie britischer Forscher sind sie anfälliger für Entzündungen als Gleichaltrige, deren Eltern sich nicht oder erst später trennten.
Den Grund für diesen Zusammenhang sehen die Studien-Autoren nicht in der Scheidung an sich, sondern in den finanziellen Nachteilen und dem oft niedrigeren Bildungsgrad dieser Kinder, verglichen mit Kindern, die mit beiden Elternteilen aufwachsen. Hauptautorin Dr. Rebecca Lacey vom University College in London erklärt, dass zu den sozialen Nachteilen, die Scheidungskinder haben, auch das Abschneiden in der Schule gehöre und dass dieses durch die Scheidung der Eltern beeinflusst werde. Die genauen Zusammenhänge seien jedoch noch unklar. Die Studie zeige laut der Forscher, wie wichtig es sei, Familien in Trennungssituationen zu unterstützen, um spätere Erkrankungen zu verhindern.
Die Konzentration des sogenannten C-reaktiven Proteins (CRP), einem Anzeichen für Entzündungen im Blut der untersuchten Erwachsenen, war um 16 Prozent höher als bei denen, die keine Scheidung in der Kindheit erlebt hatten. Ein erhöhter CRP-Wert wird mit Krankheiten wie der Koronaren Herzkrankheit und Typ-2-Diabetes in Zusammenhang gebracht. Die Daten stammen aus einer landesweiten Studie zur Kindheitsentwicklung, die bereits im Jahr 1958 begonnen hatte.
JM