07.12.2011
Frauen, die im wechselnden Schichtdienst arbeiten, haben ein erhöhtes Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das haben Wissenschaftler der Harvard School of Public Health in Cambridge, USA, herausgefunden. Demnach erkranken Frauen, die mindestens drei Nachtschichten im Monat ableisten, deutlich häufiger als Frauen, die nur in wechselnden Tag- oder Abendschichten tätig sind. Zusätzlich führe ein wechselnder Schichtdienst zu einer Gewichtszunahme, die das Risiko für den Typ-2-Diabetes zusätzlich erhöhe.
In einer Untersuchung betrachteten die Wissenschaftler die Daten von gut 170.000 Krankenschwestern im Alter zwischen 25 und 67 Jahren, die in den sogenannten Nurses Health Studien befragt wurden. Mehr als 60 Prozent der Frauen hatten mindestens ein Jahr im Schichtdienst mit Nachtschichten gearbeitet. Mehr als 10 Jahre Schichtdienst hatten 11 Prozent der Krankenschwestern aus der Nurses Helath Study I hinter sich und 4 Prozent der Schwestern aus der Nurses Health Study II.
Je länger die Krankenschwestern im wechselnden Schichtdienst mit Nachtschichten eingeteilt waren, desto größer war ihr Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Frauen, die zwischen drei und neun Jahren Nachtschichten schoben, hatten ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko. Bei Nachtdienst zwischen 10 und 19 Jahren war das Risiko um 40 Prozent erhöht und bei über 20 Jahren Nachtdienst sogar um 58 Prozent. Zudem führte der Schichtdienst mit häufigen Nachtschichten zu einer Gewichtszunahme, die das Risiko für einen Diabetes ebenfalls erhöht. Allerdings führte der Schichtdienst auch unabhängig vom Gewicht zu einer Erhöhung des Diabetesrisikos, so die Forscher.
Die Arbeit im Schichtdienst mit wechselnden Nachtschichten unterbricht den normalen Schlafrhythmus und wurde schon häufiger mit Übergewicht und dem sogenannten metabolischen Syndrom in Zusammenhang gebracht. Den neuen Studien zufolge ist sie auch ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Und je länger im Schichtdienst gearbeitet wird, desto mehr steigt das Risiko an – zumindest für Frauen. Ob sich diese Ergebnisse auch auf Männer übertragen lassen, müssen weitere Studien klären.
KK