02.08.2012
Fett ist nicht gleich Fett: Während weißes Fett die Kiloanzeige der Waage nach oben treibt, verbraucht braunes Fett sogar noch Energie. Wie praktisch wäre es da, wenn aus weiß braun werden könnte. Forscher haben herausgefunden, wie man dies schaffen könnte.
Hintergrund ist, dass Menschen zwei Arten von Fettgewebe besitzen: weißes Fett, das überschüssige Energie in Form von sogenannten Triglyceriden speichert und braunes Fett, das gespeicherte Energie in Wärme umsetzt. Neugeborene haben deshalb als Schutz vor Kälte relativ viel braunes Fett. Bei Erwachsenen wird dagegen fast alle überschüssige Energie als weißes Fett gespeichert.
Weißes, schlechtes Fett zu "bräunen" ist zwar schon möglich, allerdings sei "es bisher schwierig gewesen, dies auf sichere und effektive Weise zu tun", schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Cell. Arzneistoffe, die dies bewerkstelligen können, sind die Glitazone, die zu den Diabetes-Medikamenten gehören. Sie haben allerdings auch eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen, wie Lebertoxizität, Knochenschwund und ironischerweise Gewichtszunahme, weshalb ihre Verwendung extrem eingeschränkt wurde, so die Forscher.
Jetzt haben die Wissenschaftler Enzyme entdeckt, die den Stoffwechsel ankurbeln, indem sie weißem Fett zu einigen typischen Eigenschaften von braunem Fett verhelfen. Bei der Untersuchung der Wirkung konnten die Wissenschaftler viele Ähnlichkeiten zwischen dem Effekt der Enzyme, den sogenannten Sirtuinen, und dem der Glitazone feststellen. Weißes Fett zu "bräunen" sei ein vielversprechender Ansatz für neue Strategien gegen Fettleibigkeit und Typ 2-Diabetes, schreiben die Wissenschaftler.
HH