28.10.2014
Ein Sturz vom Hochbett oder ein Rennen mit dem Fahrrad kann schnell mit einem gebrochenen Arm oder Bein enden. Nicht immer ist dann eine Operation erforderlich, schmerzhaft ist ein Knochenbruch aber allemal. Kanadische Forscher haben jetzt untersucht, welche Mittel für die Schmerzbehandlung von Kindern am besten geeignet sind.
Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Canadian Medical Association Journal veröffentlichten, halfen Ibuprofen und orale, also über den Mund verabreichte, Morphine bei Kindern innerhalb der ersten 24 Stunden gleich gut gegen Schmerzen. Allerdings traten bei dem Morphin häufiger unerwünschte Nebenwirkungen auf, wie Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass Ibuprofen zur Schmerzbehandlung bei unkomplizierten Arm-und Beinbrüchen von Kindern im Vergleich zu oralen Morphinen die bessere Wahl ist.
Die stärksten Schmerzen bei Knochenbrüchen, die immerhin zwischen zehn und 25 Prozent aller Kinderunfälle ausmachen, treten den Wissenschaftlern zufolge in den ersten 48 Stunden nach dem Unfall auf. Die Auswahl an Schmerzmitteln, die sich für Kinder eignen, sei jedoch beschränkt, so die Forscher. Nicht unbedenklich etwa sei der Einsatz von Codein bei Kindern. „Es gibt Hinweise darauf, dass oral verabreichte Morphine und andere Opioide immer häufiger verschrieben werden“, schreibt Dr. Naveen Poonai aus London, Ontario, gemeinsam mit den anderen Autoren. Studien, die diesen Trend stützen würden, sind ihnen zufolge jedoch kaum zu finden. Um herauszufinden, ob orale Morphine im Vergleich zu Ibuprofen gegen die Schmerzen nach einer Fraktur besser helfen, hatten die kanadischen Mediziner daher jetzt 134 Kinder zwischen 5 und 17 Jahren mit unkomplizierten Knochenbrüchen entweder mit dem einen oder dem anderen Schmerzmittel behandelt und deren Wirkung festgehalten.
HH