Baby & Familie

Strafe muss sein: Schon Babys unterscheiden gut und böse

01.12.2011

Babys lieben nette Menschen. Dass sie dabei aber so weit gehen, dass sie Menschen bestrafen, die böse zu ihren Mitmenschen sind, ist eine neue Erkenntnis von Wissenschaftlern der University of British Columbia in Vancouver, Kanada. In ihren Experimenten begrüßten Babys schon im Alter von acht Monaten, wenn Bösewichte bestraft werden.

Blondes Mädchen guckt böse.
Vorsicht, nicht ärgern! Schon kleine Kinder lieben es, böse Menschen zu bestrafen.
© fotodesign-jegg.de - Fotolia
Blondes Mädchen guckt böse.
Vorsicht, nicht ärgern! Schon kleine Kinder lieben es, böse Menschen zu bestrafen.
© fotodesign-jegg.de - Fotolia

In ihrer Studie spielten die Wissenschaftler 100 acht Monate alten Babys verschiedene Szenen mit Handpuppen vor. Dabei verhielten sich die Handpuppen entweder nett oder bösartig gegenüber anderen. Danach nahmen andere Handpuppen den so als "gute" oder "böse" charakterisierten Puppen entweder Spielzeuge weg oder schenkten ihnen welche.

Dann befragten die Forscher die Babys, welche der Puppen sie am liebsten mögen – mit erstaunlichem Ergebnis. Eigentlich gingen die Wissenschaftler davon aus, dass Babys die Puppen bevorzugen würden, die andere Handpuppen mit Geschenken bedacht hatten, unabhängig davon, ob eine böse oder gute Puppe beschenkt wurde. Die Babys bevorzugten aber die Handpuppen, die die "bösen" Puppen durch Wegnahme von Spielzeugen bestraft hatten.

Je älter die Babys, desto ausgeprägter wurde ihr Gespür dafür, wer zu strafen und wer zu belohnen ist. In einem weiteren Experiment baten die Forscher 21 Monate alte Kinder, gute und böse Handpuppen selbst zu belohnen oder ihnen Spielzeuge wegzunehmen. Und auch hier zeigte sich, dass die Kinder die "netten" Puppen mit Spielzeugen belohnten, die "bösen" aber bestraften.

Schon mit acht Monaten hätten Kinder ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, und damit deutlich eher als ursprünglich angenommen, betonen die Forscher. Das sei der Grundstein für ein soziales Zusammenleben in der Gesellschaft. Schon Babys könnten sehr genau spüren, wer für sie und ihre Mitmenschen eine Gefahr darstelle und begrüßten es daher, wenn asoziales Verhalten bestraft würde.

KK

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