03.08.2017
Wie sich in ihrer Studie mit 141 Schwangeren zeigte, reagierte das Immunsystem von Frauen, die im Jahr zuvor keine Grippeimpfung erhalten hatten, besser auf die Impfung. Bei Frauen, die sich im vorherigen Jahr hatten impfen lassen, fiel die Antikörper-Antwort dagegen schwächer aus, so das Ergebnis, das im Fachblatt Vaccine veröffentlicht wurde. Um zu sehen, wie sich die Immunreaktion der Mutter auf den Schutz des Babys auswirkt, hatten die Wissenschaftler die Frauen während der Schwangerschaft getestet und nach der Geburt das Nabelschnurblut untersucht. „Die gute Nachricht ist, dass der Nutzen der mütterlichen Impfung für das Baby nicht durch frühere Impfungen der Mutter beeinflusst wurde“, sagt Lisa Christian von der Ohio State University. Bei Frauen, die sich jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen, werde die Antikörper-Produktion als Reaktion auf die Impfung mit der Zeit wahrscheinlich schwächer ausfallen. Den Schutz des Babys scheine dies jedoch nicht nennenswert zu beeinflussen, so Christian.
Obwohl der Schutz einer Impfung durch frühere Impfungen etwas verringert werden kann, sei die jährliche Grippeimpfung nach wie vor der beste Weg, um sich vor der Krankheit zu schützen, so die Forscher. Sie raten werdenden Müttern daher, sich impfen zu lassen, da die Gefahr für Komplikationen wie etwa schweren Lungenentzündungen bei einer Infektion in der Zeit der Schwangerschaft besonders groß sei. Es sei zudem die einzige Möglichkeit, Babys in den ersten Monaten nach der Geburt vor Grippe zu schützen. Zusätzlich raten sie schwangeren Frauen, den Kontakt zu kranken Menschen möglichst zu vermeiden und sich häufig die Hände zu waschen, um eine Ansteckung zu vermeiden.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut die Influenza-Impfung gesunden Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung aufgrund einer chronischen Krankheit ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel.
HH