24.05.2013
Wissenschaftler der Universität Gießen haben ermittelt, dass Schwangere nur unzureichend mit Vitamin D versorgt sind – und das nicht nur im Winter. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden im British Journal of Nutrition veröffentlicht.
98 Prozent der untersuchten Schwangeren hatten in den Wintermonaten einen Vitamin-D-Status, der unterhalb der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Versorgung lag. Doch die Gießener Studie zeigt, dass selbst im Sommer, wenn Vitamin D durch die Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet werden kann, noch etwa 50 Prozent der Frauen eine Vitamin-D-Versorgung aufwiesen, die nach international gültigen Kriterien als mangelhaft einzustufen ist. Eine schlechte Vitamin-D-Versorgung in der Schwangerschaft könne bei der Mutter zu Schwangerschaftskomplikationen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Infektionen und Frühgeburten führen. Risiken für das Neugeborene betreffen einen ungenügenden Knochenaufbau, Lungenerkrankungen und ebenfalls Diabetes mellitus.
Die DGE und andere Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, empfehlen für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung einen täglichen Aufenthalt im Freien von fünf bis 30 Minuten, um die körpereigene Vitamin D-Produktion in der Haut anzuregen. Die DGE hatte zudem aufgrund der generell schlechten Vitamin-D-Versorgung der Bevölkerung in Deutschland vor kurzem die Vitamin-D-Zufuhrempfehlungen auch für schwangere Frauen von 5 Mikrogramm (200 Internationale Einheiten, IE) auf 20 Mikrogramm (800 IE) pro Tag erhöht, wenn keine körpereigene Vitamin-D-Synthese in der Haut erfolgt.
RF