07.03.2013
Manche Hautkrankheiten sind auf den ersten Blick offenbar auch für Ärzte zum Teil nur schwer zu unterscheiden. Dies offenbart eine US-amerikanische Studie am Beispiel der Wundrose, einer bakteriellen Hautentzündung. Demnach waren an vier Universitätskliniken in den USA im Schnitt dreiviertel der diagnostizierten Wundrosen schlicht falsch.
Ein Erysipel, wie die Wundrose in der Fachsprache heißt, ist ein Hautausschlag, der durch Bakterien verursacht wird. Diese können durch kleinste Verletzungen wie eingerissene Mundwinkel oder offene Stellen der Zehenzwischenräume eindringen und sich über Lymphbahnen ausbreiten. Typisch sind rötliche Hautschwellungen oft im Gesicht oder an den Unterschenkeln, die jucken oder schmerzen können und gemeinsam mit geschwollenen Lymphknoten sowie Anzeichen einhergehen, die einem grippalen Infekt ähneln. Gefährdet sind am ehesten Menschen mit arteriellen Durchblutungsstörungen oder Venenschwäche.
Am häufigsten wurde die Wundrose mit zwei anderen Hautausschlägen verwechselt, dem Stauungsekzem und der Kontaktdermatitis, berichtete Lauren Strazzula von der Universität von Massachusetts auf einer Hautärzte-Tagung in Miami Beach. Diese sehen zwar ähnlich aus, führen aber meist nicht zu einer so starken Vermehrung weißer Blutkörperchen wie bei der Wundrose. Das Stauungsekzem wird durch schlechte Venen verursacht, die Kontaktdermatitis ist dagegen eine Hautreaktion, bei der die Haut auf den Kontakt mit einer allergieauslösenden Substanz reagiert. Anders als die Wundrose, werden diese Ausschläge nicht mit Antibiotika behandelt. Die Studienleiter empfehlen daher, bei Hautkrankheiten den geschulten Blick eines Spezialisten, des Hautarztes, in Anspruch zu nehmen.
HH