19.12.2014
Sich selbst zu testen, gehört für viele Menschen zur Gesundheitsvorsorge. Durch das Messen von Blut- oder Harnproben kann man zu Hause verschiedene Körperfunktionen überprüfen. Ein Selbsttest ersetze jedoch keine ärztliche Diagnose, sagt Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer.
„Die selbst erhobenen Messwerte können helfen, mögliche Krankheitsrisiken zu erkennen oder den Verlauf einer Krankheit zu kontrollieren“, erklärt Overwiening. In der Apotheke würden Patienten auch dazu beraten, bei welchen Testergebnissen eine ärztliche Untersuchung erforderlich sei. Es gibt inzwischen Schnelltests für sehr viele Krankheiten. Aber nicht jeder Test eignet sich für den Einsatz ohne ärztlichen Rat, weil die Interpretation der Testergebnisse oft schwierig ist. Hinzu kommt: Die Sicherheit von Selbsttests wird vielfach überschätzt. Ist ein Test zu 99 Prozent sicher, bedeutet das umgekehrt, dass bei einer von hundert Testpersonen ein falsches Ergebnis angezeigt wird.
Für alle Selbsttests ist es wichtig, das Probenmaterial Blut oder Harn richtig zu gewinnen. Wenn man Blut braucht, sticht man sich am besten seitlich in das äußerste Fingerglied. Dazu vorher die Hände waschen und abtrocknen. Herumdrücken am Finger, damit sich der Blutstropfen schneller bildet, kann die Messwerte verfälschen, denn dadurch gelangt Gewebewasser in den Blutstropfen. Das Blut wäre dann verdünnt und der Messwert zu niedrig. Untersucht man seinen eigenen Harn, braucht man den sogenannten Mittelstrahl-Harn. Dieser wird gewonnen, indem die erste Portion des Harns nicht verwendet, sondern nur der mittlere Anteil des Harns in einem Becher aufgefangen wird. So vermeidet man, die Harnprobe mit Blut oder Bakterien zu verunreinigen.
BAK/RF