16.03.2012
Ältere Menschen, die sich mit Gesundheitsthemen wenig auskennen, haben ein höheres Risiko, früh zu versterben, als Altersgenossen mit gutem Wissen über Krankheiten und Vorsorge. Auf diesen Zusammenhang weist ein Forscher-Team des Londoner University College hin. Je niedriger dabei der Bildungsstand sei, desto größer sei das Sterblichkeitsrisiko.
Die im renommierten Fachmagazin "British Medical Journal" veröffentlichte Studie hatte ältere Engländer auf deren "Gesundheitsbildung" hin untersucht. Als gebildet in Gesundheitsfragen gilt, wer beispielsweise ohne Schwierigkeiten Beipackzettel von Arzneimitteln und andere Informationen zu Gesundheitsthemen lesen und verstehen kann. Menschen mit geringer Gesundheitsbildung wiederum kennen sich eher leidlich mit chronischen Krankheiten aus, sind mental und körperlich weniger fit, nutzen seltener Vorbeuge-Maßnahmen und werden häufiger im Krankenhaus vorstellig.
Für die Untersuchung hatten die Wissenschaftler 7.857 Menschen ab 52 Jahren eine Anweisung zur Einnahme einer Kopfschmerztablette vorgelegt und sie je nach Lesekompetenz in Gruppen eingeordnet. Dabei zeigte jeder Dritte Verständnisschwierigkeiten und damit eine schwache Gesundheitsbildung. In den folgenden fünf Jahren wurden sämtliche Todesfälle registriert, 621 an der Zahl. Personen aus der Gruppe mit der geringsten Bildung, hatten eine mehr als doppelt so hohe Sterblichkeit wie gebildete Ältere.
Der Zusammenhang galt übrigens auch dann noch, als Faktoren wie Alter, Einkommen und Vorerkrankungen herausgerechnet worden waren. Die Autoren der Studie mahnen an, die Kommunikation mit Patienten an deren unter Umständen begrenztes Verständnis von geschriebenen Gesundheitsinformationen anzupassen.
FH