16.10.2012
Ob Mozart, van Gogh, Darwin oder Tolstoi – viele Künstler und Wissenschaftler waren nicht nur herausragende kreative Geister, sondern auch psychisch krank. Ein Zufall? Oder leiden Kreative tatsächlich häufiger an psychischen Erkrankungen? Schwedische Forscher haben das unter die Lupe genommen.
Dazu hatten sie Daten von rund 1,2 Millionen Patienten und deren Verwandten analysiert. Das Ergebnis: Bipolare Störungen traten bei Tänzern, Fotografen und Schriftstellern, aber auch bei Wissenschaftlern eher auf als bei Menschen mit anderen Berufen. Abgesehen davon war für viele andere psychische Erkrankungen aber kein expliziter Zusammenhang zu kreativen Berufen erkennbar. Eine Ausnahme bilden die Schriftsteller. Sie scheinen in der Tat anfälliger für psychische Erkrankungen zu sein: Krankheiten wie Schizophrenie, Depressionen, Angst und die Abhängigkeit von Suchtmitteln waren bei der schreibenden Zunft deutlich häufiger anzutreffen. Außerdem nahmen sich mehr von ihnen das Leben.
Ein klarerer Zusammenhang besteht bei psychischen Erkrankungen und den Verwandten von Künstlern. So litten Verwandte von Kreativen häufiger an Schizophrenie, bipolaren Störungen, Magersucht und zum Teil auch Autismus. Das bestätigte vorherige Ergebnisse: Schon im vergangenen Jahr hatten die Forscher zeigen können, dass Künstler und Wissenschaftler häufiger aus Familien stammen, in denen bipolare Störungen und Schizophrenie auftreten.
HH