03.11.2016
Unter 18.170 repräsentativ ausgewählten US-amerikanischen Kindern galten im Jahr 2010, zu Beginn des Kindergartens, 8,9 Prozent als fettleibig. Drei Jahre später zum Ende des zweiten Schuljahres betraf das bereits 11,9 Prozent dieser Gruppe. Der Anteil übergewichtiger Kinder stieg von 23,3 Prozent auf 28,7 Prozent. Dieser Anstieg vollzog sich jedoch nicht nach und nach. Vielmehr fand fast die gesamte Zunahme an Übergewicht während der zwei Sommerferien in diesem Zeitraum statt, nicht während der drei Schuljahre. Gleiches galt für das Auftreten von Fettleibigkeit. Das berichten Paul von Hippel von der University of Texas in Austin, USA, und sein Kollege Joseph Workman von der University of Oxford, Großbritannien, in der Fachzeitschrift Obesity.
Zu einem ähnlichen Ergebnis war bereits eine Studie vor etwa zehn Jahren gekommen, an der von Hippel mitgearbeitet hatte. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass die Veränderungen, die Schulen in dem vergangenen Jahrzehnt gemacht haben, helfen, die Fettleibigkeit zu verringern. Aber sie tun es nicht“, sagt von Hippel. Während des Schuljahres nehme der Body-Mass-Index der Kinder in einem gesunden Verhältnis zu. Sobald das Schuljahr zu Ende sei, würden sie übergewichtig. Schulbasierte Programme sollten sich daher nicht nur auf das Schulessen und Sportunterricht beschränken, sondern versuchen, das Verhalten der Kinder – auch außerhalb der Schule – zu verändern, raten die Forscher. Des Weiteren seien Maßnahmen wichtig, um Eltern über eine gesunde Ernährung aufklären, die Zeit von Kindern vor dem Bildschirm zu reduzieren und Freizeitaktivitäten zu fördern. Werbung für Lebensmittel, die sich explizit an Kinder richtet, sollte begrenzt werden.
HH