06.07.2016
Eine Sonnenbrille soll nicht nur gut aussehen, sondern die Augen vor gefährlichen UV-Strahlen bewahren. Welche Filterkategorien für welchen Einsatz – zum Beispiel im Straßenverkehr – geeignet sind und worauf Sie beim Kauf außerdem achten sollten, erklärt ein Augenexperte.
„Bei hellem Licht schließen sich die Pupillen und schützen die Augen so automatisch", sagt Dr. Patrick Niklaus, Experte für Augenschutz bei DIN CERTCO, einem Tochterunternehmen von TÜV Rheinland. Hinter den dunklen Sonnenbrillengläsern öffnen sich die Pupillen wieder. Daher rät der Experte: Beim Sonnenbrillenkauf die Tönung der Gläser prüfen. Bei Sonnenbrillen müssen immer Filterkategorien angegeben sein. Kategorie 2 reicht für normale Sommertage in Mitteleuropa. Für einen Urlaub in Südeuropa, den Strandbesuch oder eine Bergtour empfiehlt sich Kategorie 3. Kategorie 4 ist im Hochgebirge und auf Gletschern erforderlich. Aufgepasst: Im Straßenverkehr sind Brillen der Kategorie 4 aufgrund der starken Tönung verboten.
„Wer einen Punkt in der Ferne abwechselnd mit und ohne Sonnenbrille fixiert, merkt schnell, wenn eine Brille das Sichtfeld optisch verzerrt", weiß Niklaus. Dies sei besonders oft bei gebogenen Brillen der Fall. Die Folge: Die Augen schielen, Kopfschmerzen und Schwindel sind die Folge. Auch Schlieren oder Kratzer auf dem Glas können ähnliche Symptome auslösen. Daher ist es ratsam, die Brille regelmäßig auf solche Mängel hin untersuchen. Für einen hohen Tragekomfort müssen sich außerdem die Bügel der Brille einwandfrei bewegen lassen, sie dürfen nicht zu schwer- oder leichtgängig sein. „Es ist sicherer, eine Sonnenbrille in einem Fachgeschäft und nicht bei einem fliegenden Händler oder am Strandkiosk zu kaufen", so Niklaus. Besonders Brillen aus Urlaubsregionen fallen in TÜV-Tests regelmäßig durch. Ein Prüfsiegel für Sonnenbrillen gibt es übrigens nicht: Ein aufgedrucktes CE-Zeichen sagt lediglich aus, dass die Brille nach eigenen Angaben des Herstellers den EU-Vorgaben entspricht.
TÜV Rheinland/NK