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24.10.2022
Bei der Beobachtung einer Sonnenfinsternis passiert Folgendes: Die Augenlinse bündelt das Licht und wirkt dabei wie ein Brennglas. Trifft die gebündelte Sonnenstrahlung auf die Netzhaut und die Stelle des schärfsten Sehens, kann diese verbrennen. Die Folge können bleibende Schäden bis hin zur Erblindung sein, mahnt das Kuratorium Gutes Sehen e.V. in einer Pressemeldung.
Unabhängig davon, ob die Sonnenfinsternis durch ein Fernglas, ein Teleskop, eine Kamera oder mit bloßem Auge beobachtet wird, gilt deshalb: Augenschutz ist Pflicht. Auch für alle, die „nur mal kurz schauen“ wollen und egal, in welcher Phase der Verdunkelung sie das tun.
Sonnenbrillen lassen zu viel Licht durch
Spezielle Sonnenfinsternis-Brillen sind bei vielen Augenoptikern und im Astronomie-Fachhandel erhältlich. Wichtig ist, dass die Schutzfolie eine optische Dichte (OD) von mindestens 5,0 hat. Dann lässt sie höchstens 0,001 Prozent des Lichts durch. Zum Vergleich: Eine sehr dunkle herkömmliche Sonnenbrille mit der höchsten Blendschutz-Kategorie 4 lässt 5.000-mal so viel Licht durch und ist deswegen für eine Sonnenfinsternis-Beobachtung nicht geeignet. Spezielle Schutzbrillen für die Sonnenfinsternis bestehen meist aus einem undurchsichtigen Papp-Rahmen und einer Schutzfolie. Die Bügel sollten breit sein, um auch vor seitlichem Lichteinfall zu schützen. Die Brille von der letzten Finsternis sollte man übrigens lieber entsorgen: Sie könnte unsichtbare Kratzer oder Löcher in der Folie oder Beschichtung haben und damit nicht mehr ausreichend sicher sein.
Auch wer das Naturschauspiel morgen mit einem Teleskop, Fernglas oder Fotoapparat verfolgen will, sollte seine Augen unbedingt schützen. Dafür gibt es eine spezielle Sonnenfilterfolie, die vor dem Objektiv angebracht werden muss. Sie reduziert die Stärke des Sonnenlichts um mindestens 99,999 Prozent. Von allen selbst hergestellten Schutzvorrichtungen wie Schweißerbrillen, rußigem Glas oder CDs raten die Augenexperten aufgrund der Unberechenbarkeit der Wirkung dringend ab.