27.11.2014
Von cholesterinsenkenden Medikamenten, den sogenannten Statinen, heißt es vielfach, dass sie das männliche Sexualleben verändern. Ob zum Guten oder Schlechten, ist umstritten. Wissenschaftler aus den USA können in einer neuen Studie keine der beiden Thesen unterstützen.
Demnach beeinflusste die Einnahme der Cholesterinsenker die Funktion der Keimdrüsen und sexuelle Funktionen nicht, wie die Wissenschaftler im Fachblatt The Journal of Sexual Medicine berichten. Die Forscher konnten weder ein erhöhtes noch ein verringertes Risiko für eine gutartige Vergrößerung der Prostata, medizinisch benigne Prostatahyperplasie genannt, feststellen. Das galt ebenfalls für Unfruchtbarkeit, eine Funktionsstörung der Hoden oder psychisch bedingte, sexuelle Funktionsstörungen.
Das Wissenschaftlerteam hatte in der Studie rund 3.300 männliche Statin-Nutzer im Hinblick auf sexuelle Funktionen unter die Lupe genommen und mit der gleichen Zahl an Testpersonen verglichen, die diese Cholesterinsenker nicht einnahmen. Die Ärzte weisen darauf hin, dass weitere Studien mit einer größeren Zahl an Teilnehmern durchgeführt werden müssten, um ihre Ergebnisse zu bestätigen. Frühere Arbeiten waren zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen: Studien, bei denen Forscher einen Zusammenhang zwischen Statinen und sexuellen Funktionsstörungen festgestellt hatten, begründeten dies mit negativen Auswirkungen auf die Hormone. Arbeiten, in denen sich ein positiver Einfluss zeigte, insbesondere in Bezug auf Erektionsstörungen, ließen vermuten, dass sich hier antientzündliche Eigenschaften sowie ein schützender Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System bemerkbar machen könnten.
HH