30.10.2015
Stillen hat nicht nur Vorteile für das Kind, sondern auch für die Mutter. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass Stillen das Risiko verringert, an einer aggressiveren Form von Brustkrebs zu erkranken.
Stillen senkt das Risiko für eine besonders aggressive Form von Brustkrebs um 20 Prozent. Das geht aus einer Metaanalyse hervor, in die Daten von über 36.000 Brustkrebspatientinnen aus 27 Studien einflossen. Das berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Annals of Oncology. Bei dieser Form von Brustkrebs handelt es sich um einen sogenannten Hormonrezeptor-negativen Tumor: Davon sprechen Mediziner, wenn der Tumor keine Bindungsstellen für die Hormone Östrogen und Progesteron besitzt. Etwa zwei Dritteln dieser Tumore fehlt zudem ein Wachstumsfaktorrezeptor. Die Prognosen beider Brustkrebsarten sind schlechter als bei anderen, weil sie oft erst später erkannt werden. Zudem sind die Therapiemöglichkeiten stärker begrenzt, da die Tumore weniger gut auf die gängige Behandlungen ansprechen. Da die Bindungsstellen für die Geschlechtshormone sowie HER2 fehlen, bleiben Medikamente, die an diesen Rezeptoren angreifen, wirkungslos.
Zur Prävention dieser gefährlicheren Brustkrebsformen könnte Stillen der Studie zufolge eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben. „Stillen ist eine relativ einfache, günstige und kurzfristige Strategie, die einen langanhaltenden natürlichen Schutz gewährleisten kann“, sagt Studienautorin Dr. Marisa Weiss. Frauen, die stillen können, sollten daher dazu ermutigt werden, es auch zu tun. Dafür sei es wichtig, Barrieren zu entfernen, die Frauen vom Stillen abhalten – sei es zu Hause, in der Gesellschaft oder am Arbeitsplatz.
HH