13.09.2017
Menschen bauen Staudämme und gewaltige Turbinen, um aus Wasserkraft Strom zu gewinnen. Chinesische Wissenschaftler haben nun einen Mini-Stromgenerator entwickelt, der sogar die Energie des Blutstroms in Elektrizität umwandelt.
Wie ein solches System funktionieren könnte, erklärt ein Forschungsteam von der Fudan University in Shanghai (China). Dort haben Huisheng Peng und seine Mitarbeiter eine dünne Faser von weniger als einem Millimeter Durchmesser entwickelt. In Kombination mit einer Salzlösung erzeugt das Gerät Strom. In einer dünnen Röhre oder etwa einem Blutgefäß.
Der Kern der Idee: kleinste Röhren aus aufgerolltem Kohlenstoff. Sie sind für ihre guten elektronischen Eigenschaften und ihre mechanische Stabilität bekannt. Diese Röhrchen haben die Wissenschaftler um einen Kunststoffkern gewickelt. Um mit diesem Faden, den die Autoren „fiber-shaped fluidic nanogenerator” (FFNG) nannten, Strom zu gewinnen, wurde er in einen Wasserstrom gelegt oder einfach wiederholt in eine Salzlösung getaucht und wieder herausgezogen. „Die Elektrizität wurde durch die relative Bewegung zwischen dem FFNG und der Lösung erzeugt”, erklärten die Wissenschaftler.
Das System war höchst effizient. Verglichen mit anderen Typen von Miniatur-Energieumwandlern besaß es bei einem Wirkungsgrad von über 20 Prozent die höchste Stromausbeute. Zudem ist das Minikraftwerk sehr elastisch und leicht. Damit ließe sich, so die Zukunftsvision der Forscher, Energie aus dem Blutstrom für medizinische Anwendungen gewinnen. Erste Versuche mit Froschnerven verliefen erfolgreich.
HH