06.11.2013
Der wissenschaftliche Name des Bakteriums, in die Forscher ihre Hoffnungen setzen, lautet Lactobacillus brevis. Es kommt nicht nur in dem japanischen Suguki vor, sondern beispielweise auch in Sauerkraut oder Sauerteig und ist, allerdings als Übeltäter, auch beim Bierbrauen bekannt. Um die Wirkung dieses Bakteriums auf das Immunsystem zu testen, hatten japanischen Wissenschaftler Labormäusen, die einem Grippevirus ausgesetzt waren, einen Saft verabreicht, der mit einem speziellen Stamm der Milchsäurebakterien angereichert war.
Es zeigte sich, dass die verwendeten Milchsäurebakterien tatsächlich in der Lage waren, die Mäuse vor einer Grippeinfektion zu schützen, wie die Forscher im Fachblatt Letters in Applied Microbiology berichten. Die Bakterien regten das Immunsystem an, vermehrt Stoffe zu produzieren, die Erkältungsviren abwehren, und verbesserten die Effektivität, mit der infizierte Zellen beseitigt wurden. Was genau den Schutzeffekt bewirke, sei jedoch noch unklar, so die Forscher. Sie vermuten jedoch, dass eine Schicht aus speziellen langkettigen Zuckerverbindungen dafür verantwortlich ist, die das Bakterium unter anderem vor dem Säureangriff im menschlichen Magen schützt. Von anderen Bakterien sei bekannt, dass diese das Immunsystem stärken könnten, so die Wissenschaftler.
Obwohl Suguki-Liebhaber auf den schützenden Effekt des eingelegten Gemüses schwören, ist bislang nicht klar, ob es auch bei Menschen hilft. Um dies herauszufinden wollen die Forscher in weiteren Studien testen, ob ein mit dem entsprechenden Milchsäurebakterium angereichertes, probiotisches Getränk in der Lage ist, vor Grippeviren zu schützen.
HH