25.07.2012
Etwa der Hälfte der Jugendlichen ist nicht bekannt, dass Hepatitis B durch Geschlechtsverkehr und Drogenkonsum übertragen werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage bei knapp 1.300 Schülern der achten Klassen von Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen.
Die Befragung ergab zudem, dass nur ein Viertel der Heranwachsenden mit einem Infektionsrisiko durch Tätowierungen und Piercings rechnet. Ärzte fordern daher, dass Eltern und Schulen sollten sie über die gefährliche Lebererkrankung aufklären sollten. Für Hepatitis B sei in Deutschland derzeit Sex der Hauptübertragungsweg.
In Deutschland infizieren sich jährlich mehrere Tausend neu mit dem Hepatitis-B-Virus. Etwa eine halbe Million Menschen tragen das Virus dauerhaft. Weltweit sind etwa 350 Millionen Menschen betroffen.
Das Hepatitis-B-Virus wird durch kleinste Spuren von Blut, Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen und kann durch winzige Verletzungen der Haut oder der Schleimhäute eindringen. Es ist hundertmal ansteckender als das HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst. "Deshalb bietet ein Kondom keinen hundertprozentigen Schutz. Sicherer ist eine Impfung", rät der Kinder- und Jugendarzt Dr. Martin Terhardt.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt daher eine Impfung gegen Hepatitis B schon für Säuglinge. "Allen Jugendlichen mit unklarem Impfstatus rät die STIKO ebenso zu einer Nachholimpfung", sagt Terhardt, der Mitglied der STIKO ist.
BVKJ