18.05.2017
Fällt bei der gründlichen Inspektion der Füße auf, dass sich an Hacken oder Zehen vermehrt Hornhaut gebildet hat, können erste kosmetische Maßnahmen wie Fußbäder mit speziellen Fußbadesalzen helfen. Auch Fußpeelings aus Salz und Olivenöl schaffen Abhilfe und beseitigen überschüssige Hornhaut. Diese dürfen allerdings nur bei unversehrter Haut angewendet werden.
Überschüssige Hornhaut lässt sich auch mit einem Bimsstein entfernen. Behandeln Sie die verhornten Stellen ohne großen Druck, bis die Füße wieder zart und glatt sind. Es sollte jedoch nicht zu viel Hornhaut entfernt werden, denn für die Füße ist sie eine Art Schutzschild, die uns vor größeren Verletzungen bewahrt. Zu radikales Vorgehen bei der Hornhautentfernung kann sogar zu Entzündungen führen.
Schrundensalben oder Wund- und Heilsalben lindern rissige Haut an den Hacken. Die natürliche Feuchtigkeitsbalance gesunder Füße erhalten pflegende harnstoffhaltige Cremes (mit Urea).
Lästigem Fußpilz vorbeugen
Ursache des Fußpilzes sind häufig Dermatophyten (Fadenpilze), besonders Trichophyton rubrum, die sich durch Keratin, also die Hornsubstanz in Haut, Haaren und Nägeln ernähren. Eine Übertragung findet häufig über eine Kontaktinfektion statt, beispielsweise über Fußmatten oder Holzroste in Bädern, da Pilze ein feucht-warmes Klima bevorzugen. Seltener sind Hefe- oder Schimmelpilze die Verursacher.
Um Fußpilz vorzubeugen, sollte man die Füße nach einem Fußbad, dem Duschen und dem Besuch eines Schwimmbads gut abtrocknen und am besten trocken föhnen. In öffentlichen Badehäusern, Saunen und Wellnessbereichen empfiehlt sich das Tragen von Badeschuhen.
Fußpilz hat viele Symptome
Liegt ein Fußpilzbefall vor, sind meistens Zehen, Fußrand oder die Fußunterseite betroffen. Bei Fußpilz wird zwischen drei Hauptformen unterschieden.
Interdigitale Form: Der Fußpilz zeigt sich durch juckende, getrübte, unter Schuppenkrustenbildung abheilende Bläschen, vor allem im Fußgewölbe. Die Haut ist trocken und schuppig oder aufgeweicht und grau-weißlich gequollen. In den Zehenzwischenräumen kommt es zu Erosionen und Hauteinrissen.
Squamöse-hyperkeratotische Form: Der Betroffene klagt über trockene schuppende, weiße oder leicht gerötete, meist nicht randbetonte Flecken an der Fußsohle in Form eines Mokassins.
Vesikulöse-dyshidrotische Form: Der Pilz tritt an den Fußrändern, Zehenspitzen und Fersen mit gut abgegrenzten, herdförmigen schuppenden Verhornungen und manchmal mit Hautrissen auf. Auch minimale Rötungen in den Zehenzwischenräumen sowie Verhornungen mit feiner Schuppung an Fersen und Fußkanten können von einem Pilz hervorgerufen worden sein. Dieser Pilztyp tritt häufig in Begleitung von Nagelpilz auf.
Erste Hilfe bei Fußpilz aus der Apotheke
Als erste Maßnahme gegen Fußpilz sind Cremes mit Wirkstoffen wie Bifonazol, Clotrimazol, Ketoconazol, Nystatin oder Terbinafin geeignet. Diese werden zum Teil mehrmals täglich oder über mehrere Tage oder Wochen aufgetragen. Bei der Behandlung sollten immer alle Zehenzwischenräume an beiden Füßen behandelt werden. Einige Präparate werden über vier Wochen angewandt, einige nur wenige Tage oder nur einen Tag. Empfehlenswert ist die Anwendung über das erkennbare Abheilen hinaus. Liegt ein Fußpilzbefall vor, sollte man auf sehr strenge Hygiene achten. Während der Behandlung sollten die Handtücher und Socken – hier empfiehlt sich Baumwolle – nach einmaliger Verwendung mit speziellen antimykotischen Waschmitteln bei mindestens 60° gewaschen werden. Diese sind in Apotheken erhältlich. Die Schuhe mit Desinfektionsspray aussprühen und mindestens einen Tag lang trocknen lassen. Teppichböden, Badematten, Fußbodenbelege besonders im Badezimmer gründlich reinigen.
Nagelpilz ist oft hartnäckig
Nagelpilz ist erkennbar an einer Verfärbung der Nägel, oft am Rand des Nagels, und an einer strukturellen Veränderung des Nagelmaterials, der Nagel ist poröser. Oft geht er gemeinsam mit Fußpilz einher. Begünstigt wird der Nagelpilz durch Druck, einen starken Schlag, zu enge Schuhe, Fußfehlstellungen und zu langsames Nagelwachstum. Auch Bewegungsarmut, allgemeine schlechte Durchblutung, die Kombination von starkem Übergewicht, Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck sowie eine geschwächte Immunabwehr können den Pilzbefall fördern. Befallene Nägel werden lokal mit Lacken, die antimykotische Wirkstoffe wie Bifonazol, Ciclopirox oder Amorolfin enthalten, behandelt. Diese werden über einen längeren Zeitraum täglich oder ein bis zweimal in der Woche aufgetragen. Die mechanische Nagelbehandlung gehört in jedem Fall in die Hände von Fachleuten.
Besonders Diabetiker sollten auf ihre Füße achten
Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist die Blutmikrozirkulation in den Füßen gestört. Das Schmerzempfinden ist eingeschränkt und Diabetiker laufen deshalb Gefahr, Verletzungen an den Füßen zu übersehen. Sie sollten deshalb regelmäßig die Füße nach kleinen Wunden absuchen, denn diese sind die idealen Angriffspunkte für Pilzsporen. Auch bei Gicht, Übergewicht und künstlichen Gelenken sollten die Füße sorgfältig gepflegt werden. Umfangreiche und kompetente Beratung rund um das Thema „Gesunde Füße“ erhalten Betroffene in der Apotheke ebenso wie Pflegeprodukte für die Füße.
Apothekerkammer Niedersachsen/NK