09.12.2016
Wie Forscher auf einem Brustkrebs-Symposium in San Antonio berichteten, sinken die Sterberaten in Zusammenhang mit Brustkrebs in vielen Ländern weiter. In 39 von 47 Ländern seien die Todesfälle aufgrund von Brustkrebs von 1987 bis 2013 zurückgegangen, darunter in den USA und den meisten Länder Europas. Mit einer Abnahme von 46 Prozent verzeichneten England und Wales den stärksten Rückgang, so die Forscher. Wegen der großen Fortschritte bei der Entdeckung und Behandlung von Brustkrebs in den letzten Jahrzehnten sei dieser Trend zu erwarten gewesen, sagte Cécile Pizot vom International Prevention Research Institute in Lyon, Frankreich. Er treffe allerdings nicht auf alle Länder zu. Ausnahmen waren zum Beispiel Süd-Korea und Teile Südamerikas. Während die Sterberaten in Argentinien und Chile sanken, stiegen sie zum Beispiel in Brasilien und Kolumbien bei Frauen aller Altersgruppen an, so die Wissenschaftlerin. Süd-Korea hatte mit 83 Prozent den dramatischsten Anstieg zu verzeichnen. Das Land habe seit den 1950ern große soziale Veränderungen durchgemacht und sich schnell von einem bäuerlichen zu einem hoch industrialisierten, westlich orientierten Land gewandelt. „Solche schnellen Veränderungen könnten möglicherweise die starke Veränderung der Krebs-Mortalität erklären“, sagte Pizot.
Unterschiede zwischen Gesundheitssystemen und dem Patienten-Management könnten die Unterschiede zwischen dem Rückgang der Sterberaten in vergleichbaren Ländern erklären, so Pizot. Es gebe jedoch derzeit nur wenige Daten, die die Behandlung von Brustkrebspatientinnen zwischen Ländern verglichen. Weitere Studien seien nötig, die den Fokus auf andere Bereiche des Brustkrebs-Managements legen: zum Beispiel auf Risikofaktoren, die Therapie mit Medikamenten oder den Zugang zu ärztlicher Versorgung.
HH