09.09.2011
Nach dem plötzlichen Tod eines Elternteils leidet jedes zehnte Kind auch nach drei Jahren noch stark unter dem Verlust. Das haben amerikanische Forscher der University of Pittsburgh, USA, herausgefunden. Bei jedem dritten Kind bleibt der Schmerz über neun Monate unverändert stark.
Etwa fünf Prozent der amerikanischen Kinder und Teenager erleiden den Verlust eines oder beider Elternteile. In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler 182 Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren, die den Tod eines Elternteiles zu verkraften hatten. In regelmäßigen Abständen wurden die Kinder befragt, zum ersten Mal nach durchschnittlich achteinhalb Monaten und dann im Abstand von einem bis zwei Jahren. Ebenso befragten die Wissenschaftler den verbliebenen Elternteil.
Neun Monate nach dem unerwarteten Tod eines Elternteils hat die Trauer der meisten Kinder schon deutlich abgenommen und verringert sich mit der Zeit immer mehr. Aber für immerhin gut 40 Prozent der Kinder war dies nicht der Fall. 31 Prozent der Kinder trauerten nach 9 Monaten noch unverändert stark, für 10 Prozent blieb dies sogar über drei Jahre so.
Die länger trauernden Kinder berichteten häufiger selbst von depressiven Verstimmungen. Die meisten Kinder entwickelten erste Anzeichen für eine Depression bereits im ersten Monat nach dem Tod des Elternteils. Bei der Hälfte der lang trauernden Kinder wurde in der Folge auch tatsächlich eine Depression diagnostiziert, verglichen mit 25 Prozent in der Gruppe der Kinder, die nicht so lange trauerten. Auch schulische Schwierigkeiten und Probleme mit Gleichaltrigen waren bei diesen Kindern häufiger.
KK