13.06.2017
Wie aus der Analyse von Daten aus 195 Ländern und Territorien von 1980 bis 2015 hervorging, waren im Jahr 2015 weltweit 2,2 Milliarden Kinder und Erwachsene übergewichtig. Das entspricht 30 Prozent der Weltbevölkerung. Darunter fielen fast 108 Millionen Kinder und mehr als 600 Millionen Erwachsene, deren Body Mass Index (BMI) über 30 lag – dem Grenzwert, ab dem von einer Adipositas oder Fettleibigkeit gesprochen wird. Wie die Studienautoren im Fachblatt The New England Journal of Medicine berichten, habe sich die Zahl fettleibiger Menschen seit 1980 in mehr als 70 Ländern verdoppelt und sei in den meisten anderen Nationen kontinuierlich angestiegen. Obwohl Adipositas bei Kindern bislang weniger häufig vorkomme als bei Erwachsenen, sei bei ihnen eine stärkere Zunahme als bei Erwachsenen zu verzeichnen.
Hinzu komme, dass viele Menschen an den Folgen von Übergewicht sterben, obwohl man sie nicht als fettleibig einstufen würde, so die Forscher. Von vier Millionen Todesfällen im Jahr 2015, die einem übermäßigen Körpergewicht zuzuschreiben waren, verfielen 40 Prozent auf Menschen, deren Body Mass Index (BMI) unter der Adipositas-Schwelle lag. „Menschen, die eine Gewichtszunahme mit einem Achselzucken abtun, tun dies auf eigene Gefahr – der Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und anderen lebensbedrohlichen Krankheiten“, warnt Dr. Christopher Murray von der University of Washington.
Weitere Ergebnisse der Studie zeigten, dass unter den 20 bevölkerungsreichsten Ländern die USA mit 13 Prozent das höchste Vorkommen von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen hatten. Bei der Fettleibigkeit von Erwachsenen lag Ägypten mit etwa 35 Prozent an der Spitze, am geringsten waren die Anteile mit nur einem Prozent in Bangladesch sowie Vietnam. Die größte Anzahl fettleibiger Kinder und Jugendlicher hatte im Jahr 2015 China mit 15,3 Millionen, gefolgt von Indien mit 14,4 Millionen. Die meisten fettleibigen Erwachsenen gab es in den USA mit 79,4 Millionen und in China mit 57,3 Millionen.
HH