02.01.2013
Fruchtzucker, fachlich Fruktose genannt, steht im Verdacht, der Figur noch mehr zu schaden als Traubenzucker. Das liegt daran, dass beide Zuckerarten sich in ihrer Wirkung auf die Appetitregulation im Gehirn deutlich unterscheiden, schreiben US-Forscher in der Fachzeitschrift JAMA.
In ihrer Studie hatten die Forscher verglichen, welchen Effekt verschiedene Zuckerarten auf das Gehirn ausüben. Dabei verringerte die Aufnahme von Glukose, also Traubenzucker, die Durchblutung und die Aktivität in Gehirnregionen, die den Appetit regulieren. Für Fruktose galt dies nicht. Darüber hinaus führte der Verzehr von Glukose, aber nicht Fruktose, zu einem höheren Sättigungs- und Völlegefühl. Der Unterschied könne darauf zurückzuführen sein, dass nach dem Verzehr von Fruchtzucker die Menge an Insulin im Körper geringer war, einem Hormon, das unter anderem Sättigung signalisiert.
Wer abnehmen möchte, sollte demnach also statt Nahrungsmitteln mit Fruchtzucker lieber solche mit Glukose wählen. Für die Studie hatten die Wissenschaftler spezielle Gehirnregionen von 20 gesunden Studienteilnehmern mit Hilfe der Magnetresonanztomographie untersucht – einmal nach einem Getränk mit Glukose, einmal nach einem Fruktose-Drink.
Schon länger sei bekannt, dass mit vermehrtem Fruktose-Konsum parallel auch das Vorkommen von extremem Übergewicht in der Bevölkerung ansteige, so die Wissenschaftler. In den USA werden vor allem mit Fruchtzucker gesüßte Getränke für die große Zahl schwergewichtiger Menschen verantwortlich gemacht. Warum diese Zuckerart Gewichtszunahme und Insulin-Resistenz Vorschub leistet, war bisher jedoch nicht klar.
hh