29.07.2016
Es gibt Menschen, bei denen sich Bluthochdruck – egal mit welchen Mitteln – nicht zufriedenstellend behandeln lässt. Umso erstaunlicher ist nun die Entdeckung japanischer Forscher: Bei Zuckerkranken mit Bluthochdruck konnte eine Beschallung des Unterarms offenbar helfen, den Blutdruck zu senken.
Wurde der Unterarm von Diabetes-Patienten mit zu hohem Blutdruck für 20 Minuten mit Ultraschall behandelt, sank ihr Blutdruck deutlich ab. Dies berichten die Forscher von der Universität Tōhoku in der Fachzeitschrift International Journal of Cardiology. Sie hatten 212 Patienten mit Typ-2-Diabetes in vier Gruppen aufgeteilt, von denen eine mit einer Ultraschall-Frequenz von 500 kHz und eine mit 800 kHz beschallt wurde. Die anderen zwei dienten als Kontrollgruppe. Es zeigte sich, dass beide Ultraschallbehandlungen den Blutdruck und auch die Pulsfrequenz der Teilnehmer im Vergleich zu vorher senkten. Der Blutdruck war zudem deutlich niedriger als in den Kontrollgruppen, insbesondere in der 500 kHz-Gruppe.
Wie genau der Ultraschall wirkt, wissen die Forscher noch nicht. Es sei denkbar, dass er die Aktivität sympathischer Nerven unterdrücke, indem er auf Signalwege der Nerven wirkt, die vom Unterarm zum Herz-Kreislauf-System führen. Es gebe derzeit keine speziellen Therapie für einen behandlungsresistenten Bluthochdruck, zudem seien die Kosten für medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck hoch, sagt Professor Katsunori Nonogaki, einer der Studienautoren. Eine Ultraschallbehandlung habe den Vorteil, dass sie nicht teuer oder invasiv sei, also nicht wie Medikamente in den Körper gelangt.
HH