15.09.2014
Bei Männern, die sich mittels einer sogenannten Vasektomie sterilisieren lassen, tritt häufiger Prostatakrebs auf. Das zeigen die Ergebnisse einer großen Studie aus den USA, die im Fachblatt Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde.
Die Erkrankungsrate an Prostatakrebs war bei den vasektomierten Männern in der Studie etwa 10 Prozent höher als bei Vergleichspersonen, die nicht sterilisiert waren. Darüber hinaus zeigt die Untersuchung, dass die vasektomierten Männer mit höherer Wahrscheinlichkeit an fortgeschrittenen, tödlichen Formen des Prostatakarzinoms erkrankten. An der Studie, die 1986 startete, nahmen 49.405 Männer teil. Jeder vierte davon hatte eine Vasektomie. Bis 2010 wurde bei 6.023 Männern die Diagnose Prostatakarzinom gestellt, 811 Fälle davon verliefen tödlich. Professor Dr. Frank Sommer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG), empfiehlt Paaren, die sich für eine Vasektomie zur Geburtenkontrolle interessieren, das Risiko gemeinsam mit einem Facharzt zu besprechen.
Bei der Vasektomie werden die Samenleiter des Mannes durchtrennt. Diese normalerweise unkomplizierte, ambulant durchgeführte Operation, gilt als eine der sichersten Verhütungsmethoden. Die neuesten Studien aus den USA zeigen, dass die Sterilisation des Mannes inzwischen die vierthäufigste Verhütungsmethode ist - mit steigender Tendenz. Laut DGMG unterzieht sich in Deutschland fast jeder zehnte Mann dieser Operation, in den USA sind es sogar 15 Prozent der Männer.
RF