Dr. Karen Zoufal
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12.02.2021
Bei Vegetariern und Veganern, die teilweise oder komplett auf tierisches Eiweiß verzichten, verändert sich der Knochenstoffwechsel. Damit die Knochen gesund bleiben, raten Forscher dazu, in solchen Fällen auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D zu achten.
In einer Studie folgten 136 Erwachsene zwölf Wochen lang einer von drei Ernährungsweisen, die unterschiedlich viel tierisches und pflanzliches Eiweiß enthielten. Dabei beobachteten Forscher der Universität Helsinki, dass der Knochenabbau und die Knochenbildung zunahmen, wenn tierisches durch pflanzliches Eiweiß ersetzt wurde. Das kann langfristig die Knochengesundheit beeinträchtigen, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Journal of Nutrition“ berichten. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit denen aus einer großen Ernährungsstudie, gemäß der Vegetarier innerhalb von 18 Jahren häufiger Knochenbrüche hatten als Menschen mit Mischkost.
Die Forscher vermuten, dass die Veränderungen des Knochenstoffwechsels auf eine niedrigere Zufuhr von Calcium und Vitamin D durch einen geringen Verzehr von Milchprodukten verursacht werden. Auch die Teilnehmer, die viel tierisches Eiweiß zu sich genommen hatten, nahmen weniger als die empfohlene Tagesdosis an Calcium und Vitamin D auf, jedoch deutlich mehr als diejenigen, bei denen ein Teil des tierischen Eiweißes durch pflanzliches ersetzt worden war.
Vitamin D ist vor allem im Winter kritisch
Bei einer pflanzlichen Ernährung raten die Forscher deshalb dazu, eine ausreichende Calcium - und Vitamin D-Aufnahme sicherzustellen: „Beim Verzehr von Getränken auf pflanzlicher Basis und joghurtähnlichen Produkten ist es wichtig, die mit Calcium und Vitamin D angereicherte Option zu wählen. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, eine ausreichende Vitamin-D-Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel sicherzustellen, wenn die tägliche Ernährung keine mit Vitamin D angereicherte Margarine, Milchprodukte oder Getränke auf pflanzlicher Basis enthält und weniger als zwei- bis dreimal pro Woche Fisch gegessen wird.“
Quelle: 10.1093/jn/nxaa264