Baby & FamilieGesundheit

Viele Teenager glauben, Kiffen sei harmlos

20.12.2012

In den USA sehen viele Jugendliche das Rauchen von Cannabis als harmlos an. Zu diesem Schluss kommen US-amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift PNAS und berichten von einem Anstieg des Cannabis-Konsums im Jahr 2012.

Zwei junge Männer mit jamaikanisch designter Kleidung haben je einen Joint im Mund
"Kiffen ist doch voll harmlos!" - Da sitzen viele Jugendliche einem Irrtum auf.
© Daniel Nimmervoll - Fotolia

6,5 Prozent der älteren Schüler gaben an, täglich Marihuana zu rauchen. Fünf Jahre zuvor lag die Zahl bei 5,1 Prozent, so die Forscher. Nur 44 Prozent der Oberstufenschüler waren der Meinung, dass regelmäßiges Kiffen schädlich sein könnte. Warum Cannabisrauchen oft als harmlos eingestuft werde, sei nicht ganz klar, so die Forscher. Es könnte aber damit zu tun haben, dass Cannabis mittlerweile auch medizinisch zur Anwendung kommt und daher von manch einem als weniger risikoreich wahrgenommen werde.

Täglicher Marihuana-Konsum gehe gerade bei Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Lernfähigkeit, einher, so die Forscher. In einer dieses Jahr in der Fachzeitschrift Brain veröffentlichten Arbeit konnten Forscher in bildgebenden Verfahren zeigen, dass Teenager die Cannabis konsumierten, einen dramatischen Rückgang von Nervenverbindungen im Hippocampus, einem Gehirnzentrum für Lernen und Gedächtnis, hatten. In einer anderen aktuellen Studie fanden Forscher heraus, dass Kiffen bei den Studienteilnehmern im Alter zwischen 13 und 38 Jahren zu einem nachweisbaren Rückgang des IQ führte.

In Deutschland liegen die Cannabis-Zahlen deutlich niedriger als in den USA. So hatten im Jahr 2010 3,2 Prozent der 18- bis 25-Jährigen in den letzten zwölf Monaten häufiger als zehnmal Cannabis konsumiert. Dies geht aus einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervor.

HH

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