Was ist das? - Definition
Krankhaft falsche, nicht korrigierbare Beurteilung der Realität.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Der Wahn zählt zu den inhaltlichen Denkstörungen. Er ist ein typisches Symptom z.B. der Schizophrenie. Doch auch im Rahmen einer Depression, einer Manie, einer Demenz oder schweren Suchterkrankungen kann es zu Wahnsymptomen kommen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Der Betroffene schätzt die Realität krankhaft falsch ein. Er ist von seiner Idee überzeugt und lässt sich nicht durch logische Beweise oder Argumente von seiner Deutung der Realität abbringen. Blicke, Papierschnipsel, Verhaltensmuster anderer werden in die Wahnwelt eingebaut und entsprechend bewertet.
Alle Lebensumstände eines Menschen können zum Inhalt eines Wahns werden. Hier einige Beispiele:
- Von einem Verfolgungswahn spricht man, wenn der Betroffene davon überzeugt ist, von jemandem verfolgt zu werden.
- Beim Größenwahn besteht eine erhebliche Selbstüberschätzung bis hin zur Identifikation mit großen Persönlichkeiten wie Gott oder Napoleon.
- Besteht die wahnhafte Vorstellung, völlig verarmt zu sein, nennt man dies einen Verarmungswahn.
- Für die auserwählte Person kann ein Liebeswahn sehr anstrengend sein, denn der Betroffene ist davon überzeugt, dass diese Person ihn liebt und auch durch gröbste Abweisung nicht vom Gegenteil zu überzeugen.
- Ein Arzt dagegen hat große Schwierigkeiten, wenn ein hypochondrischer Wahn vorliegt, also die unkorrigierbare Überzeugung besteht, er sei unheilbar krank.
Verhaltenstipps
- Bei länger andauernden unklaren Verhaltensänderungen Angehöriger, beispielsweise starker Unruhe, vermehrter Ängstlichkeit oder ähnlichem sollte man den Arzt zu Rat ziehen.
Bearbeitungsstand: 24.07.2012
Quellenangaben:
Thieme, Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, (2006) - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.