26.02.2019
Kinder, die in einer grünen Umgebung aufwachsen, haben später ein um bis zu 55 Prozent geringeres Risiko für diverse psychische Störungen. Die Ergebnisse sollten Städteplaner aufhorchen lassen, fordern Wissenschaftler der Universität Aarhus in Dänemark.
Wer in seiner Kindheit von viel Grün umgeben ist, hat ein um bis zu 55 Prozent geringeres Risiko, im weiteren Lebensverlauf an einer psychischen Störung zu erkranken. Das gilt selbst unter Einbeziehung bekannter Risikofaktoren wie dem sozioökonomischen Status und einer familiären Vorbelastung durch psychische Störungen. „Unsere Daten zeigen, dass das Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln, umso stärker abnimmt, je länger Sie von Geburt an bis zum Alter von zehn Jahren von Grünflächen umgeben sind. Grünflächen während der gesamten Kindheit sind daher extrem wichtig“, erklärt Studienleiterin Dr. Kristine Engemann.
Anhand von Satellitendaten der Jahre 1985 bis 2013 haben Forscher der Universität Aarhus Grünflächen in der Umgebung von Kindern für fast eine Million Dänen kartiert und diese Daten mit dem Risiko verglichen, zu einem späteren Zeitpunkt im Leben eine von 16 psychischen Störungen zu entwickeln.
Es ist bekannt, dass beispielsweise Lärm, Luftverschmutzung, Infektionen und schlechte sozioökonomische Bedingungen das Risiko einer psychischen Störung erhöhen. Umgekehrt haben einige Studien gezeigt, dass mehr Grünflächen in der Umgebung den sozialen Zusammenhalt verbessern, die körperliche Aktivität der Menschen erhöhen und sich positiv auf die kognitive Entwicklung von Kindern auswirken. All das sind Faktoren, die die psychische Gesundheit von Menschen beeinflussen.
ZOU