24.07.2015
Der schleichende Weg zur Herzschwäche beginnt oft bereits, wenn sich ein Typ-2-Diabetes noch unerkannt anbahnt. Weil der Körper und so auch das Herz bei vielen Typ-2-Diabetikern überfüttert werden, beginnt das Herz, zur Energiegewinnung vorzugsweise Fettsäuren zu nutzen. Anders als bei gesunden Menschen: Hier „ernährt“ sich das Herz vielseitiger – von Kohlenhydraten und Fettsäuren. Wann es welche Stoffe nutzt, hängt vom Angebot ab. So gewährleistet die Natur, dass dem Herzen auch dann Energie zur Verfügung steht, wenn die Nahrungszufuhr knapp ist.
Die einseitige Ernährung des Diabetiker-Herzens bleibt nicht ohne Folgen: Die Fettsäuren lagern sich in den Herzmuskelzellen ein, bis sie gebraucht werden. Dadurch verfettet das Herz – oft parallel zur Leibesfülle –, und gleichzeitig lässt die Funktionstüchtigkeit des Pumporgans nach. Daneben fällt es dem Diabetikerherzen schwer, sich zu entspannen, denn das körpereigene Stickstoffmonoxid, das normalerweise dabei hilft, wird nur noch in geringen Mengen gebildet. Eigentlich reguliert es den Blutdruck mit, doch das funktioniert nun nur noch schlecht. Das bereitet dem Herzen Stress. In der Folge entsteht vermehrt eine aggressive Sauerstoffverbindung, das Superoxid, das den Herzmuskelzellen schadet.
Was hilft, um dieser Entwicklung möglichst zu entgehen? Den Blutzucker zu senken, reicht allein nicht aus. Viel mehr bringen Veränderungen des Lebensstils und der Ernährung, also eine gesunde Mischkost in Maßen – die Mittelmeerkost ist hier ein Beispiel – und täglich Bewegung, zumindest 5.000 bis 7.000 Schritte.
IW