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Warum es sich lohnt, das Handy an Weihnachten abzuschalten

Lena Höppner  |  24.12.2021

Ständig und überall erreichbar zu sein, ist Fluch und Segen zugleich. Warum es an den Feiertagen eine gute Idee ist, das Handy auszuschalten und die Arbeit ruhen zu lassen, zeigt eine neue Studie aus Australien.

Familie feiert gemeinsam Weihnachten ohne elektronischen Geräte
Um an Weihnachten von der Arbeit abschalten zu können, lohnt sich ein Verzicht auf das Handy.
© Deagreez/iStockphoto

Arbeitnehmer, die für ihre Kollegen und Chefs ständig erreichbar sind, haben den Studienergebnissen zufolge ein höheres Risiko für ein Burn-out und eine schlechtere psychische Gesundheit.  Die Studie zeigt auch, dass das keine Seltenheit ist: Über ein Viertel aller Teilnehmer gab an, dass sie sich gezwungen sehen, auch in ihrer Freizeit auf Nachrichten oder Anrufe ihrer Vorgesetzten zu reagieren. Sogar mehr als die Hälfte verschickte auch am Abend noch berufliche E-Mails. Immer sofort auf Nachrichten zu antworten, gehörte bei einem Drittel zur Unternehmensstruktur. Besonders Angestellte, die auch am Wochenende auf Nachrichten von Kollegen reagierten, gaben an, eine höhere psychische Belastung zu verspüren. Sie fühlten sich emotional erschöpft und klagten über einen schlechten körperlichen Allgemeinzustand.

Arbeit und Freizeit werden oft nicht klar getrennt

„Durch die weltweite Pandemie und rasante Digitalisierung des Arbeitsmarktes verschwinden die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend“, sagt Dr. Amy Zadow, Mitarbeiterin der Studie. Die ständige Erreichbarkeit setzt die Angestellten stark unter Druck. Viele vernachlässigen dadurch ihr Sozialleben und geben weniger auf ihren Körper acht, so Zadow weiter. Die psychische Belastung nimmt weiter zu, da auch im Privatleben der Stress zunimmt. Angestellte, die klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ziehen, verspürten weniger Stress.

„Es ist wichtig sich, mit Stress durch die Arbeit auseinanderzusetzen“, so Studienleiter Prof. Kurt Lushington. Firmen stünden hier in der Verantwortung und sollten durch bestimmte Regeln und Handlungsrahmen das Arbeiten in der Freizeit unterbinden, so die Forderung der Forscher. Für die Studie befragten die Wissenschaftler der Universität von Südaustralien etwa 2.000 Akademiker und Mitarbeiter von 40 australischen Universitäten. 

Übrigens: In Deutschland regelt das Arbeitsschutzgesetz die Arbeitszeit. Im §5 ist festgelegt, dass man Anrecht auf eine ununterbrochene Ruhezeit nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit von mindestens 11 Stunden hat. In manchen Berufsgruppen, beispielsweise der Pflege, kann diese um eine Stunde verkürzt werden, muss aber an anderen Tagen dafür verlängert werden.

Quelle: https://doi.org/10.1080/1360080X.2021.1975206

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