23.05.2014
Ist ein Essen gesund, preisen es Eltern ihren Kindern auch gern mit diesem Vorzug an. Das Vorsetzen von Rohkost, Obst und Co. wird dann von Sprüchen begleitet wie "das ist gesund", "das ist gut für die Augen" oder "das macht dich groß und stark". Forschern aus den USA zufolge verschmähen die Kleinen das gesunde Essen so aber eher, als wenn die Eltern auf die gut gemeinten Kommentare verzichten würden.
Viele Kinder denken demnach, dass Lebensmittel nicht beides sein können – gesund und lecker. Den Forschern zufolge lehnen zumindest kleine Kinder im Alter zwischen drei und fünfeinhalb Jahren gesundes Essen allein deshalb ab, weil sie glauben, dass es gut für die Gesundheit sein könnte. Sobald sie das wissen, gehen sie davon aus, dass das Essen nicht schmecken kann, wie Professor Ayelet Fishbach von der Universität Chicago Booth School of Business herausfand. "Wenn Sie möchten, dass Ihre Kinder Karotten essen, empfiehlt es sich, beim Anbieten der Karotten nur zu erwähnen, dass sie gut schmecken oder einfach nichts weiter zu sagen", sagt die Wissenschaftlerin.
Fishbach hatte gemeinsam mit einem Kollegen untersucht, wie Kindergartenkinder darauf reagieren, wenn ihnen ein Nahrungsmittel mit dessen Vorzügen präsentiert wird. Dachten die Kinder, die vorgesetzten Cracker dienten der Gesundheit, vermuteten sie, dass sie weniger lecker seien und aßen weniger davon. Ebenso verschmäht wurden Cracker und Möhren, wenn die Kinder glaubten, sie würden ihnen beim Zählen und Lesen lernen helfen. In jedem Fall aßen die Kinder mehr von einem Nahrungsmittel, wenn kein Grund erwähnt worden war, warum man es essen sollte, oder wenn es nur als schmackhaft dargestellt worden war, so die Forscher.
HH