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10.01.2023
Eine weitere Studie stützt die Annahme, dass es ein „Adipositas-Paradox“ gibt: Frauen mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße, die übergewichtig und gleichzeitig fit waren, hatten ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Frauen, die normalgewichtig und fit waren.
Ergebnisse einer Studie mit 900 Frauen mit einer koronaren Herzerkrankung, die über knapp sechs Jahre hinweg beobachtet wurden, zeigen erneut, dass es wichtig ist, auf die körperliche Fitness zu achten: Unfitte normalgewichtige Frauen hatten erwartungsgemäß ein um 65 Prozent höheres Risiko für eine schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankung als fitte normalgewichtige Frauen. Bei übergewichtigen oder adipösen und gleichzeitig fitten Frauen war das Risiko jedoch um 40 Prozent geringer. Während der Studie hatten 245 Frauen eine schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankung bekommen und 174 waren verstorben.
Bei einer koronaren Herzerkrankung sind die Blutgefäße verengt, die den Herzmuskel versorgen. Das erhöht das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauferkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) erhöhen dieses Risiko zusätzlich. Dies scheint sich jedoch durch körperliche Fitness mehr als kompensieren zu lassen: Schon frühere Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass körperliche Fitness stärker zur Gesundheit beiträgt als Normalgewicht und dass übergewichtige Personen mit guter Fitness sogar oftmals gesünder sind als normalgewichtige Menschen. Dieser unerwartete Zusammenhang wird „Adipositas-Paradox“ genannt.
Quelle: DOI 10.1093/eurjpc/zwac046