12.12.2016
Husten, Schnupfen, Kopf- und Halsweh: Winterzeit ist Erkältungszeit. Um die Beschwerden zu lindern, greifen viele Menschen zu rezeptfreien Erkältungsmitteln. Die Apothekerkammer Hamburg warnt jedoch davor, diese leichtsinnig und ohne Rücksprache mit dem Apotheker oder dem Arzt einzunehmen. Denn unter Umständen können bei gewissen Kombinationen unerwünschte Wechselwirkungen auftreten.
Am häufigsten treten Wechselwirkungen mit Erkältungsmitteln auf, die Ephedrin-Abkömmlinge oder andere Sympathomimetika enthalten. Diese Arzneistoffe wirken schleimhautabschwellend und gefäßverengend, wodurch die Atemwege frei werden, aber auch der Blutdruck steigt. Patienten mit Bluthochdruck sollten also Erkältungsmittel mit diesen Wirkstoffen meiden und bedenken, dass ein solches Erkältungsmittel die Wirkung eines gleichzeitig eingenommenen Blutdrucksenkers abschwächen oder gar aufheben kann.
Vorsichtig müssen auch Patienten sein, die Blutverdünner einnehmen. Die oft in Erkältungsmitteln und Halsschmerztabletten enthaltenen schmerzlindernden, fiebersenkenden und antientzündlichen Wirkstoffe können die Blutgerinnung hemmen. Somit erhöht sich bei kombinierter Einnahme die Blutungsneigung der Patienten. Vorsicht geraten ist auch bei Schleimlösern, die bei Husten oder Bronchitis eingesetzt werden. Diese können die Wirksamkeit von Antibiotika beeinträchtigen. Eine weitere Nebenwirkung, die insbesondere Autofahrer beherzigen sollten: Erkältungsmittel, vor allem wenn sie Alkohol enthalten, können das Reaktionsvermögen und die Fahrtüchtigkeit einschränken. Die Apothekerkammer Hamburg rät daher allen Patienten, Erkältungsmittel bei unklaren Symptomen wie Unwohlsein, Benommenheit, Unruhezuständen oder Übelkeit abzusetzen und den Arzt oder Apotheker aufzusuchen.
AK Hamburg/NK