Dr. Karen Zoufal
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12.04.2021
Ältere Erwachsene, die regelmäßig weniger als fünf Stunden schlafen, haben ein doppelt so hohes Risiko für Demenz wie Personen, die sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Auch das Risiko für einen vorzeitigen Tod ist bei Schlafstörungen und Schlafmangel höher. Das berichten Forscher in der Zeitschrift „Aging“.
Ergebnisse einer Befragung zur Schlafqualität unter 2.610 Teilnehmern ergaben einen klaren Zusammenhang zwischen verschiedenen Merkmalen, die auf Schlafstörungen oder Schlafmangel hinweisen und der Entwicklung einer Demenz: Personen, die weniger als fünf Stunden pro Nacht schliefen, erkrankten etwa doppelt so häufig. Bei Menschen, die ständig mindestens 30 Minuten zum Einschlafen benötigten, war die Wahrscheinlichkeit für Demenz um 45 Prozent höher. Schwierigkeiten, tagsüber wach zu bleiben, regelmäßige Nickerchen, eine schlechte Schlafqualität und das Schlafen von fünf oder weniger Stunden pro Nacht waren zudem mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden.
„Diese prospektive Studie zeigt, dass Schlafmangel zu Studienbeginn, als das Durchschnittsalter der Teilnehmer 76 Jahre betrug, mit einem doppelten Risiko für Demenz und Tod in den nächsten vier bis fünf Jahren verbunden war“, sagte Dr. Charles Czeisler, Leiter der Abteilung für Schlafstörungen und zirkadiane Störungen am Klinikum Boston. „Dies beweist, dass Schlaf für die Gesundheit des Gehirns wichtig ist.“ Die Forscher halten es für wichtig, Schlafstörungen bei älteren Erwachsenen stärker in den Blick zu nehmen und einen gesunden Schlaf bei ihnen zu fördern.
Quelle: 10.18632/aging.202591