Dr. Karen Zoufal
|
03.05.2021
Zwischen 2000 und 2016 hat die Sterblichkeit durch Darmkrebs bei Männern um 35,8 und bei Frauen um 40,5 Prozent abgenommen. Das war besonders bei Personen über 55 Jahren zu beobachten, denen eine Darmspiegelung zur Krebsvorsorge angeboten wird. Prof. Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg sagte: „Zusammen mit den Ergebnissen bereits vorliegender Studien lassen diese Zahlen keine Zweifel mehr offen, dass das Angebot der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge und insbesondere die Darmspiegelung ein hochwirksames Instrument der Krebsprävention ist.“
Ein direkter Vergleich der Erfolgsrate bei Personen, die an der Vorsorge-Darmspiegelung teilgenommen hatten oder nicht war den Forschern nicht möglich, denn die Krebsregister-Daten enthalten aus Datenschutzgründen keine Informationen darüber, ob eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen wurde. Dennoch lässt sich der Zusammenhang anhand anderer Studien belegen.
Trotz der Verbesserungen gibt es jährlich etwa 60.000 Neuerkrankungen und 25.000 Todesfälle durch Darmkrebs. Auch hier ließen sich noch Fortschritte erzielen, meint Brenner: „Wir müssen dringend die Einladungsverfahren zur Darmkrebs-Vorsorge verbessern, um deutlich mehr Menschen zu motivieren, die Chance zur Krebsprävention zu ergreifen”.
Bei einer Darmspiegelung können Darmkrebs und Krebsvorstufen entdeckt werden. Viele Krebsvorstufen können im selben Zuge entfernt werden, so dass die Untersuchung auch eine Schutzwirkung hat. Etwa die Hälfte aller über 50-Jährigen in Deutschland hat bisher schon einmal eine Darmspiegelung durchführen lassen.
Quelle: DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0111