21.12.2015
Geschenke kaufen, Weihnachtsfeiern, Verwandte besuchen und nebenbei noch Arbeiten und den Haushalt schmeißen – die Vorweihnachtszeit ist häufig mit viel Stress verbunden. Eine neue Studie zeigt, wie schädlich das für die Gesundheit ist. Demnach werden vor allem stark gestresste Menschen häufig an Feiertagen oder im Urlaub krank.
Viele kennen es: Endlich Wochenende oder Urlaub, man will sich erholen – und wird krank. Diese Beschwerden nennt man Poststress-Symptome. Typisch sind Infekte, Erschöpfungszustände, Migräne und Rückenschmerzen. Forscher der Universität Trier haben untersucht, wie häufig Patienten mit stressbezogenen Beschwerden über solche Symptome berichten. Bei gesunden Studienteilnehmern, die über keine besondere Belastung klagten, waren Poststress-Syndrome sehr selten (2,9 Prozent). Demgegenüber fanden die Forscher bei Teilnehmern, die wegen stressbezogener Beschwerden ihren Hausarzt (20 Prozent) oder eine Fachklinik aufsuchen (34,6 Prozent), eine deutliche Zunahme an Poststress-Symptomen. Je größer die Stressbelastung und die nachfolgende Erschöpfung sind, desto häufiger wurden Poststress-Symptome genannt. Das berichten die Forscher um Sandra Waeldin in der Fachzeitschrift „Psychotherapy and Psychosomatics“.
Stressbelastung mobilisiert besonders stark den Botenstoff Noradrenalin in unserem Nervensystem. "Sind die Anforderungen besonders intensiv und dauerhaft, dann übersteigt der Verbrauch an Noradrenalin die Neuherstellung. „In Ruhephasen wird dann zu wenig Noradrenalin freigesetzt und es kommt zu einer Balancestörung von Funktionen im Nerven- und Immunsystem, welche Poststress-Symptome hervorrufen“, erklärt Prof. Dirk Hellhammer von der Universität Trier. Mit einem neu entwickelten Diagnostikverfahren der Wissenschaftler lassen sich solche Fehlregulationen messen. Sind derartige Beschwerden nachweisbar, kann eine individualisierte Zusammenstellung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln mit Stress- und Pausenmanagement helfen.
NK