06.04.2017
Nahrungsmittel mit viel Kalium, wie Kartoffeln, Avocados, Spinat oder Bananen, spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, den Blutdruck zu senken. Das sagt Alicia McDonough, Biologie-Professorin von der Universität von Südkalifornien. Sie hat zahlreiche Studien dazu ausgewertet und das Ergebnis im Fachblatt American Journal of Physiology - Endocrinology and Metabolism veröffentlicht.
McDonough fand etliche Arbeiten, die zeigten, dass eine höhere Kalium-Aufnahme bei den Teilnehmern für einen niedrigeren Blutdruck sorgte. Dieser Effekt war unabhängig davon, wie viel Natrium in Form von Kochsalz die Testpersonen aßen. „Die Natrium-Aufnahme zu senken, ist ein gängiges Verfahren gegen hohen Blutdruck“, sagt die Biologin. „Die Datenlage spricht dafür, dass Kalium hier ebenso wichtig sein könnte.“
Eigene Laborversuche mit Nagetieren, die Kalium-reiche Kost bekamen, liefern eine mögliche Erklärung für den Effekt: Wenn die Nahrung viel Kalium enthielt, wurden mehr Salz und Flüssigkeit über die Nieren ausgeschieden“, erklärt McDonough. Kalium wirke also ähnlich wie häufig bei hohem Blutdruck eingesetzte Medikamente, die Diuretika – im Volksmund oft Wassertabletten genannt. Ist wenig Kalium in der Nahrung, scheiden die Nieren weniger Salz aus. Das kann ähnlich wie Salz-reiche Kost den Blutdruck hochtreiben.
Der normale Kalium-Bedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 2 Gramm pro Tag. Wenn der Blutdruck gesenkt werden soll, ist das laut Fachleuten noch zu wenig: 4,7 Gramm Kalium pro Tag empfehlen sie. „Mit normaler westlicher Ernährung ist das schwer zu erreichen, denn diese enthält viel Salz und wenig Kalium“, sagt McDonough. Aber beispielsweise schon eine dreiviertel Tasse schwarzer Bohnen würde genügen, um knapp die Hälfte des täglichen Bedarfs zu decken, so die Forscherin.
RF